Ukraine-Krieg: Gefürchtete Wagner-Gruppe soll vor dem Aus stehen
Die Wagner-Gruppe soll im Ukraine-Krieg hohe Verluste erlitten haben. Laut einem Militärhistoriker sei die Zukunft der Söldner-Einheit deshalb ungewiss.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie schlecht geht es der berüchtigten Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg?
- Die Söldner-Einheit soll erhebliche Probleme haben, die eigenen Verluste zu decken.
- Laut einem Militärexperten könnte es zur Eingliederung in die russische Armee kommen.
Seit Wochen wird in der ostukrainischen Stadt Soledar gekämpft. Am Freitag vermeldete Moskau, dass die Stadt in russischer Hand sei. Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dies bisher jedoch nicht bestätigt.
Die Wagner-Gruppe soll bei den Kämpfen im Donbass eine entscheidende Rolle gespielt haben. Die brutale Söldner-Einheit kämpft im Ukraine-Krieg an der Seite der russischen Armee. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin behauptete, dass besonders seine Truppen für die Einnahme von Soledar verantwortlich gewesen seien.
Der bekannte Militärhistoriker Chris Owen relativiert diese Aussagen auf Twitter.
Denn: Die Wagner-Gruppe habe bei den Kämpfen in Soledar massive Verluste erlitten. Und stehe vor einer ungewissen Zukunft, schreibt der Brite nun. Dabei bezieht er sich auf Berichte aus einem russischen Telegramkanal.
Zukunft der Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg ungewiss
Demnach sei Prigoschin sogar nach St. Petersburg gereist, wo sich derzeit auch Russland-Präsident Wladimir Putin aufhält, um über das Wohlbefinden der Söldner-Einheit zu sprechen. Es gebe sogar Hinweise über eine geplante Eingliederung der Wagner-Gruppe in das russische Militär.
Die Truppe habe erhebliche Probleme, die eigenen Verluste aus dem Ukraine-Krieg zu decken, schreibt Owen weiter. Zuletzt gab es Berichte, dass Putin sogar Häftlinge begnadige, um die Wagner-Gruppe mit Rekruten zu versorgen.
Prigoschin habe damit gerechnet, dass seine Einheit mit Kriegsverweigerern, den sogenannten 500ern, ausgestattet wird.
Diese Mobilisierung sei jedoch ins Stocken geraten, heisst es. «Momentan fühlt es sich so an, als würde man mit einem Löffel auf dem Boden eines leeren Topfs herumstochern.» So zitiert Experte Owen eine russische Quelle.
Prigoschin habe allerdings versprochen, die Probleme mit Russlands Führungsriege zu bereden.
An der Front sollen sich die Söldner indes Sorgen um ihre Zukunft machen. «Alle beten, dass sie nicht alles in Bachmut wiederholen müssen. Die Verluste im Vergleich zu Soledar wären gigantisch.»
Dennoch scheint es auf russischer Seite auch Hoffnung zu geben. Owen zitiert eine weitere Quelle, die sich zuversichtlicher gibt: «Wir warten auf die grosse Mobilisierung, danach wird sich alles klären.»