Razzien in über 200 Rekrutierungsbüros in der Ukraine
Im Kampf gegen die Korruption wurden in der Ukraine Razzien in Rekrutierungsbüros durchgeführt. Dabei wurden solche Systeme in fast allen Landesteilen entdeckt.
Das Wichtigste in Kürze
- 200 Rekrutierungsbüros in der Ukraine wurden im Kampf gegen die Korruption durchsucht.
- Beamte wurden bestochen, damit die Leute den Militärdienst vermeiden können.
- Die EU macht die Bekämpfung der Korruption zur Bedingung für Ukraine's EU-Beitritt.
Im Rahmen von Korruptionsermittlungen haben ukrainische Ermittler über 200 Rekrutierungsbüros für das Militär durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft wurden bei diesen Razzien weitreichende Korruptionssysteme in fast allen Landesteilen entdeckt. Das berichtet das «ZDF».
Beamte sollen bestochen worden sein, um Behindertenausweise auszustellen oder Personen als dienstunfähig zu erklären. Diese Praktiken ermöglichten es den Bestechenden, ihren Militärdienst zu verzögern oder gar ganz zu vermeiden.
Grossangelegte Rekrutierungskampagne
Anfang August entliess der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alle Leiter der regionalen Rekrutierungsbüros. Er kritisierte ein System, das Wehrpflichtigen die Flucht ins Ausland ermöglichte.
Die Razzien zeigen auch Kiews Bemühungen, konsequenter gegen Korruption und Bestechung vorzugehen. Für seine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen hatte Kiew landesweit neue Soldaten rekrutiert.
Die Europäische Union machte Fortschritte bei der Bekämpfung der Korruption zur Bedingung für den EU-Beitritt der Ukraine.