Recep Tayyip Erdogan vermeldet Festnahme von al-Baghdadis Frau
Die Türkei hat die Frau des getöteten IS-Chefs Abu Bakr al-Baghdadi festgenommen. Das erklärte Präsident Recep Tayyip Erdogan heute Mittwoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Erdogan meldete am Mittwoch, dass die al-Baghdadis Frau festgenommen wurde.
- Der türkische Präsident betonte, mit der Festnahme nicht prahlen zu wollen.
- Gleichzeitig kritisierte er die USA für die Kommunikation nach der Tötung al-Baghdadis.
Türkische Einsatzkräfte haben nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan die Frau des getöteten IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi festgenommen.
Recep Tayyip Erdogan: «Wollen nicht prahlen.»
Erdogan sagte heute Mittwoch in Ankara: «Wir haben seine Frau aufgegriffen, ich sage es heute zum ersten Mal, aber wir prahlen nicht damit.» Details zu Ort und Zeit der Festnahme nannte er aber nicht. Er bestätigte ausserdem, dass eine Schwester al-Baghdadis sowie deren Ehemann am Dienstag festgenommen worden waren.
In einer im Fernsehen übertragenen Rede betonte Recep Tayyip Erdogan, dass sein Land mit den Festnahmen nicht «prahlen» wolle. Die USA hingegen hätten «eine massive Kommunikationskampagne» nach der Tötung al-Baghdadis durch US-Einsatzkräfte gestartet, kritisierte er.
Schon andere Familienangehörige festgenommen
Am Dienstag hatten türkische Behörden gemeldet: Eine Schwester al-Baghdadis, ihr Mann, ihre Schwiegertochter sowie ihre fünf Kinder seien von Einsatzkräften in Syrien aufgegriffen und festgenommen worden. Die türkische Regierung erhofft sich von der Vernehmung der Gefangenen geheimdienstliche Erkenntnisse über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
US-Präsident Donald Trump hatte den Tod al-Baghdadis am 27. Oktober bekanntgegeben. Ein Spezialkommando der US-Sicherheitskräfte hatte den IS-Anführer demnach in der Nähe der Ortschaft Barischa in Nordwest-Syrien in die Enge getrieben. Schliesslich zündete er in einem Tunnel eine Sprengstoffweste.
Drei Wochen nach dem angekündigten Rückzug von US-Truppen aus Syrien sind dort weiterhin knapp tausend US-Soldaten im Einsatz.