Rechte stürmen Theateraufführung in Tschechien

Leute aus der rechten Szene haben eine Aufführung des Theaterstücks «Eure Gewalt, unsere Gewalt» gestürmt. Die Inszenierung des kroatischen Regisseurs Oliver Frljic löste bereits öfters Diskussionen aus.

Leute aus der rechten Szene haben im tschechischen Brünn (Brno) eine Inszenierung des kroatischen Regisseurs Oliver Frljic gestürmt. Sie besetzten zu Beginn des kontroversen Stücks «Eure Gewalt, unsere Gewalt» am Samstagabend die Bühne, wie die Zeitung «Pravo» am Sonntag berichtete.

Die Protestierenden gehörten der Bewegung «Anständige Leute» an, die vom tschechischen Innenministerium als extremistisch eingeschätzt wird. Erst nach dem Einschreiten der Polizei konnte die Aufführung fortgesetzt werden.

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Eine Bühne. (Symbolbild) - Pixabay

Kritiker nennen das Stück «Schulkabarett»

In dem Stück befasst sich Frljic auf der Grundlage einer Lektüre des Romans «Die Ästhetik des Widerstands» von Peter Weiss mit Problemen wie Faschismus und Islamophobie. Die Bilder sind teils drastisch. Gegen die Brünner Aufführung hatten auch christliche Aktivisten protestiert, weil in einer Szene Jesus eine Muslimin vergewaltigt. Sie scheiterten indes mit einem Antrag auf eine einstweilige Verfügung. Die katholischen Bischöfe Tschechiens sprachen in einem Brief von einem «Ausverkauf christlicher Ideale» und einer Beleidigung sowohl für Christen als auch Muslime.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschechien musste eine Theateraufführung unterbrochen werden, weil Rechte die Bühne besetzten.
  • Sie stürmen die Inszenierung des kontroversen Stücks «Eure Gewalt, unsere Gewalt», das bereits öfters kritisiert wurde.
  • Die Protestierenden sind Teil der Bewegung «Anständige Leute» und gelten als extremistisch.

Frljics Inszenierung, die er zusammen mit dem Slowenischen Jugendtheater aus Ljubljana erarbeitet hatte, war in Brünn (Brno) im Rahmen des Theaterfestivals «Divadelni svet» (Welt des Theaters) zu sehen. Das Stück «Eure Gewalt, unsere Gewalt» löste bereits bei den Wiener Festwochen vor zwei Jahren Diskussionen aus. Kritiker nannten das Stück damals unter anderem «den bisherigen Tiefpunkt der Saison», «platt provokativ» und «Schulkabarett».

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