Rettungsschiff in Spanien mit 300 Migranten eingetroffen
Das Wichtigste in Kürze
- Nachdem Italien und Malta den Einlauf verweigert haben, trafen Migranten in Spanien ein.
- Das EU-Land erklärte sich bereit, die mehr als 300 Menschen aufzunehmen.
Ein Rettungsschiff mit mehr als 300 Migranten an Bord ist nach einwöchiger Fahrt auf dem Mittelmeer in Spanien eingetroffen. Die «Open Arms» lief heute Freitag gegen neun Uhr in den Hafen von Campamento bei Algeciras im Süden des Landes ein, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Italien und Malta hatten sich zuvor erneut geweigert, die von der privaten spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms geretteten Menschen an Land zu lassen. Wie früher in ähnlichen Fällen erklärte Spanien sich daraufhin bereit, die Menschen aufzunehmen.
Als die Küste der spanischen Region Andalusien in Sicht kam, reagierten die Migranten mit grosser Freude. «Sie waren sehr glücklich und haben zu singen angefangen. Wir haben die Kinder an Deck geholt und ihnen Schokolade gegeben», sagte Missionschef Gerard Canals der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press.
Nach ihrer Rettung unweit der libyschen Küste hatten die Migranten das Weihnachtsfest an Bord verbracht. Sie wurden von einem weiteren Schiff der spanischen Hilfsorganisation, der «Astral», mit Proviant und Medikamenten versorgt. Die zahlreichen Kinder und Jugendlichen an Bord wurden mit Weihnachtsmützen ausgestattet.
Die Migranten waren auf drei Booten unterwegs, als sie am vorigen Freitag gerettet wurden. Italiens Innenminister Matteo Salvini machte damals aber einmal mehr klar, dass die Häfen des Landes für zivile Schiffe «geschlossen» seien. Die populistische Regierung in Rom fährt einen extrem harten Kurs gegen Einwanderer, weshalb seit diesem Jahr immer mehr Migranten direkt Spanien ansteuern.