Robbenbestand in Greifswalder Bodden um die Hälfte dezimiert
In Greifswalder Bodden, südlich von Rügen, lebten vergangenen Herbst um die 50 Kegelrobben. Durch das mysteriöse Robbensterben im vergangenen Herbst seien um die 50 Prozent der sonst üblichen Herbstpopulation gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Südlich von Rüggen starben im vergangenen Herbst 50 Prozent der üblichen Herbstpopulation.
- Das Robbensterben habe drastischere Folgen als bislang angenommen.
- Anhaltspunkte, warum die Robben gestorben seien, werden weiter geprüft.
Der mysteriöse Tod von 23 Kegelrobben im Greifswalder Bodden hat nach Einschätzung des Bundesamtes für Naturschutz drastischere Folgen als bislang angenommen. In den Boddengewässern südlich von Rügen lebten in den Herbstmonaten der letzten Jahre bis 2016 etwa durchschnittlich 50 Tiere. Durch die Todesfälle im Herbst südlich der Küste der Rügen-Gemeinde Thiessow seien somit rund 50 Prozent der sonst üblichen Herbstpopulation in dieser Region umgekommen, sagte der Leiter der Abteilung Meeresnaturschutz des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Henning von Nordheim.
Anhaltspunkte, wer in Verbindung mit dem Tod der Robben stehen könnte, würden weiter geprüft, sagte der Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft Martin Cloppenburg. Experten des Deutschen Meeresmuseums hatten die äusserlich unversehrten Tiere untersucht und konnten ausschliessen, dass die Tiere an Viren, Bakterien oder Giften starben. Sie gehen davon aus, dass die Meeressäuger an akutem Herz- und Kreislaufstillstand durch Ertrinken starben. Ein solcher Tod sei in nach oben geschlossenen Reusen möglich. Die Fischereibranche, die seit Jahren über die wachsenden Robbenbestände klagt, hatte einen Verdacht zurückgewiesen. .