Rotes Kreuz: Kämpfe um Nahrungsmittel in belagertem Mariupol
Das Wichtigste in Kürze
- Helfer berichten von dramatischen Szenen in umzingelter Hafenstadt.
«Alle Geschäfte und Apotheken wurden vor vier oder fünf Tagen geplündert.»
«Viele haben überhaupt kein Wasser zum Trinken», sagte der IKRK-Mitarbeiter Sascha Wolkow in dem in Mariupol aufgenommenen Video weiter. «Viele Leute sagen, dass sie keine Nahrung für die Kinder haben.» Er habe auch gesehen, wie Autos zerstört worden seien, um den Kraftstoff aus dem Tank zu holen.
Wolkow harrt nach eigenen Angaben mit 65 weiteren Menschen in einem Gebäude aus. «Der Schutzraum im Keller ist für die Kinder und ihre Mütter reserviert.» Viele seien mittlerweile wegen der Kälte krank geworden.
Mariupol ist bereits seit Tagen vollständig von russischen Truppen umzingelt und von der Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten, Strom und Gas abgeschnitten. Mehrere Evakuierungsversuche schlugen fehl. Die russische und die ukrainische Seite machten sich gegenseitig dafür verantwortlich.
Die Stadt ist von grosser strategischer und symbolischer Bedeutung: Es ist die letzte grosse Hafenstadt am Asowschen Meer unter ukrainischer Kontrolle und ein wichtiger Industriestandort.