Roth weist Nicaraguas Völkermord-Klage als Populismus zurück
Der SPD-Aussenpolitiker nennt den Völkermord-Vorwurf ein «populistisches Spiel auf dem Rücken Unschuldiger». Roth verteidigt die Waffenlieferungen an Israel als Hilfe für angegriffenen Staat.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, hat den von Nicaragua erhobenen Vorwurf der deutschen Beihilfe zu einem Völkermord im Gazastreifen scharf zurückgewiesen.
«Das ist ein sehr, sehr populistisches Spiel, leider auf dem Rücken von unschuldigen Menschen», sagte der SPD-Politiker am Dienstag im RTL/ntv Frühstart. «Es ist schon frustrierend, dass ein autoritäres Regime wie Nicaragua eine Demokratie wie Deutschland anklagt, weil wir einem angegriffenen Staat zur Hilfe eilen.»
Deutschland will seine Position darlegen
Nicaragua beschuldigt Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag der Beihilfe zum Völkermord im Gaza-Krieg. Mit Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstosse gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas am Montag vor dem Gericht. Deutschland will an diesem Dienstag seine Position darlegen. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.
«Ich will immer noch mal daran erinnern, nicht von Israel geht Aggression aus, sondern von Hamas-Terroristen», betonte Roth. «Und Israel wehrt sich dieses Terrorismus. Und es ist nicht das Ziel Israels, Palästinenserinnen und Palästinenser zu töten, weil sie Palästinenser sind, sondern es geht um die Zerstörung der Infrastruktur des Terrors. Und dieser Terror ist nach wie vor eine akute Gefahr für das Existenzrecht Israels.»