Rumänien findet erneut Drohnenteile an ukrainischer Grenze
Der Nato-Staat Rumänien hat erneut Teile einer russischen Drohne auf ihrem Staatsgebiet gefunden. Nun schaltet sich auch die USA ein.
Im Nato-Staat Rumänien hat das Militär nach eigenen Angabe erneut Teile einer mutmasslich russischen Drohne im Grenzgebiet zur Ukraine gefunden. Die Fragmente seien am Samstag in der Nähe des rumänischen Dorfes Plaur sichergestellt worden und ähnelten den vom russischen Militär eingesetzten Drohnen, hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Zunächst blieb unklar, ob sie auf einen neuen russischen Drohnenangriff zurückgingen.
Bereits am Mittwoch hatte das rumänische Militär Drohnenteile in der Nähe von Plaur gefunden. Die Ortschaft liegt am Chilia-Arm der Donau, die die Grenze zur Ukraine bildet.
Der rumänische Präsident Klaus Iohannis sprach am Samstag mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den neuerlichen Fund und verurteilte die Verletzung des rumänischen Luftraums scharf, wie er auf der Plattform X, vormals Twitter, erklärte.
Wahrscheinlich kein beabsichtigter Angriff
Stoltenberg wiederum erklärte dort: «Es gibt keine Anzeichen dafür, dass beabsichtigt wurde, Nato-Gebiet zu treffen, aber diese Angriffe sind destabilisierend.» Auch die Regierung in Bukarest geht nicht von einem beabsichtigten Angriff Russlands auf ihr Hoheitsgebiet aus.
US-Aussenminister Antony Blinken hatte bereits am Donnerstag angekündigt, dass die USA zusätzliche F-16-Kampfjets nach Rumänien entsenden würden, um den rumänischen Luftraum zu überwachen. Stoltenberg begrüsste diesen Schritt nun ausdrücklich.
Russland hatte zu Wochenbeginn den ukrainischen Donauhafen Ismajil mehrfach mit Drohnen angegriffen. Plaur liegt unmittelbar am gegenüberliegenden Donauufer. Moskau hatte zuletzt ein Abkommen aufgekündigt, das es der Ukraine ermöglichte, Getreide über das Schwarze Meer zu exportieren. Seitdem versucht Kiew vermehrt, Getreide über seine eigenen Donauhäfen und das angrenzende EU-Mitglied Rumänien zu transportieren.