Rumänien und Tunesien als Risikogebiete eingestuft

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Deutschland,

Jede Woche kommen neue Corona-Risikogebiete im Ausland hinzu. Diesmal sind insgesamt elf Länder betroffen. Inzwischen gibt es kaum noch Länder, für die das Auswärtige Amt weder vor Urlaubsreisen warnt noch davon abrät.

Die verlassene Stadt Sidi Bou Said gehört zu den Touristenattraktionen in Tunesien. Für das nordafrikanische Land gilt jetzt jedoch eine Reisewarnung. Foto: Xinhua/dpa
Die verlassene Stadt Sidi Bou Said gehört zu den Touristenattraktionen in Tunesien. Für das nordafrikanische Land gilt jetzt jedoch eine Reisewarnung. Foto: Xinhua/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung hat ganz Rumänien, Tunesien, Georgien und Jordanien sowie einzelne Regionen in sieben EU-Ländern zu Corona-Risikogebieten erklärt.

Das Robert Koch-Institut aktualisierte seine Risikoliste am Mittwochabend (7. Oktober) entsprechend.

Darauf sind jetzt auch alle fünf niederländischen Provinzen zu finden, die an Deutschland grenzen. Als letzte kam am Mittwoch Limburg hinzu, Zeeland an der Nordseeküste ist die einzige der zwölf niederländischen Provinzen, die noch kein Risikogebiet ist.

Neue Risikogebiete in Osteuropa und auf dem Balkan

Erstmals wurden Teile der Slowakei zu erklärt. In Slowenien kam unter anderem die Hauptstadt Ljubljana hinzu, ausserdem Regionen in Kroatien, Ungarn, Litauen und Bulgarien. Das Auswärtige Amt sprach für alle diese Gebiete auch eine Reisewarnung aus.

Es wurden aber auch zwei Regionen wieder von der Risikoliste gestrichen: Die auch bei deutschen Urlaubern beliebte Insel Korsika und eine Region in Kroatien.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreiten. Das gilt derzeit für 127 Länder ganz und für 15 teilweise. Für mehr als 40 weitere Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU.

Die Ausweisung zum Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst grosse abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: aus den Risikogebieten müssen derzeit noch für 14 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test davon vorzeitig befreien lassen.

Europäische Länder ohne Reisewarnung

Unter dem Strich bleiben nur noch wenige Länder übrig, für die weder vor Reisen gewarnt noch von ihnen abgeraten wird. Dazu zählen die beliebten Urlaubsländer Italien, Griechenland, Zypern und Malta.

Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte warb ungeachtet der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen für sein Land als geeignetes Urlaubsziel. «Gerade die angemessen strengen Massnahmen, die wir soeben beschlossenen haben, zeigen, dass wir im Umgang mit dem Virus nicht nachlässig werden», sagte Conte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» auf die Frage, ob Italien für Touristen aus Deutschland ein sicheres Reiseland sei. Italiens Regierung hatte zuvor eine landesweite Maskenpflicht auch im Freien ab Donnerstag beschlossen. Die Zahl der täglichen Coronavirus-Infektionen stieg am Mittwoch laut offiziellen Daten sprunghaft auf 3678 an - das waren rund 1000 mehr als am Vortag und damit der höchste Stand seit fast sechs Monaten.

Georgien war bis Mittwoch das einzige Land ausserhalb Europas, für das weder vor Reisen gewarnt noch davon abgeraten wurde. Jetzt gibt es keins mehr. Tunesien zählt neben Ägypten und Marokko zu den nordafrikanischen Reisezielen, die ausserhalb der Sommermonate attraktiv für deutsche Urlauber sind. Das Auswärtige Amt hatte bereits von Reisen dorthin abgeraten, jetzt wurde das Land auch auf die Risikoliste gesetzt.

In der tunesischen Hauptstadt Tunis wird es wegen stark steigender Corona-Neuinfektionen auch wieder eine nächtliche Ausgangssperre geben. Ab Donnerstag müssen die Bewohner des gesamten Verwaltungsbezirks an Wochentagen zwischen 20 und 5 Uhr (Ortszeit) zu Hause bleiben, teilte der Gouverneur von Tunis, Schadhli Bualak, am Mittwoch mit. An Wochenenden soll die Ausgangssperre schon ab 18 Uhr abends greifen. Tunis war zuletzt zu einem der Corona-Hotspots des Landes geworden.

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