Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine.
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Ein Wohngebäude in der Donezk-Region, das mutmasslich von der russischen Armee bombardiert wurde. - keystone

Das unabhängige russische Internetportal «Mediazona» berichtete am 18. Juli, dass jede Woche rund 100 russische Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt werden. Das britische Verteidigungsministerium schlussfolgerte nun, dass die Moral an der Front unter den Russen gering sein muss.

«Die Verweigerung, zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind», teilte London am Mittwoch mit. «Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen.»

Russische Armee gleicht Mangel an Ausbildung aus

Auf die Gesamtstärke der Truppe habe dies aber kaum Auswirkungen. Russland gleiche seine Verluste aus, indem hohe Zahlen von schlecht ausgebildeten Soldaten an die Front geschickt würden, hiess es in London. «Seit der russischen Teilmobilmachung im September 2022 hat Russland seine Herangehensweise an die Kriegsführung angepasst, indem es schiere Masse für Offensiv- wie Defensivoperationen einsetzt.»

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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