Russland hat Gaslieferungen an Österreich eingestellt
Nach der gestrigen Ankündigung, hat der russische Energieversorger Gazprom seine Gaslieferungen nach Österreich heute früh eingestellt.
Die russischen Gaslieferungen an Österreich wurden am heutigen Morgen eingestellt. Der Versorgungs-Stopp wurde gegenüber der Deutschen Presse-Agentur durch die OMV-Sprecherin Sylvia Shin bestätigt.
Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer versicherte am Freitagabend über das soziale Medium X: «Niemand wird im Winter frieren.»
Gazprom will Schadensersatz nicht zahlen
Zwischen dem Energieunternehmen OMV und der russischen Gazprom läuft ein Rechtsstreit. Zwölf Stunden vor dem Lieferstopp um 6 Uhr am heutigen Morgen hatte Gazprom diesen angekündigt.
Ein Schiedsgericht urteilte diese Woche, dass OMV 230 Millionen Euro (215 Millionen Franken) Schadensersatz zustünden. Ursächlich waren unregelmässige, beziehungsweise ausbleibende Gaslieferungen.
Der österreichische Energiekonzern plante, die Schadensersatzsumme mit den laufenden Lieferungen der Gazprom zu verrechnen. Dass der russische Versorger die Lieferungen gänzlich einstellen würde, wurde erwartet.
«Wir lassen uns nicht erpressen»
Laut Nehammer habe man deshalb die österreichischen Gasspeicher vorsorglich gut gefüllt. «Wir lassen uns nicht erpressen», äusserte der Bundeskanzler.
Wegen der EU-Sanktionen gegen Russland habe die Moskauer Regierung Österreich unter Druck setzen wollen. Neben Ungarn und der Slowakei war Österreich eines der wenigen Länder, die nach Kriegsbeginn noch Gas aus Russland bezogen hatten.
80 Prozent des gesamten nach Österreich importierten Gas' stammte demnach aus Russland. Mittlerweile habe das Land alternative Lieferanten gefunden.
Norwegen, Deutschland und Italien als Lieferanten
Die österreichischen Gasspeicher sollen aktuell zu rund 90 Prozent gefüllt sein, was für ein Jahr reichen soll. Alternatives Gas soll aus eigener Produktion kommen oder aus Norwegen importiert werden.
Auch eine Einfuhr von Flüssigerdgas per Schiff aus Deutschland oder Italien ist möglich. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sind die deutschen Gasspeicher zu über 95 Prozent gefüllt.