Russischer Gouverneur meldet Angriffe mit Streumunition
Die Ukraine hat nach russischen Angaben die russische Grenzregion Belgorod mit Streumunition beschossen. Der Einsatz der Sprengkörper ist umstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag wurde der Einsatz von Streumunition durch die Ukraine gemeldet.
- Bislang soll es keine Opfer gegeben haben.
- Streumunition bietet die Gefahr liegen bleibender Blindgänger.
Der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete am Samstag von ukrainischen Angriffen auf die Ortschaft Schurawljowka. Bei diesen seien auch Raketenwerfer zum Einsatz gekommen, die Streumunition verschiessen. Opfer oder Sachschäden habe es keine gegeben.
Insgesamt berichtete Gladkow von Angriffen auf 13 Ortschaften in seiner Region. Streumunition kam demnach aber nur in Schurawljowka zum Einsatz. In drei der angegriffenen Siedlungen gebe es Schäden an Häusern und Fahrzeugen sowie an einer Stromleitung.
Einsatz von Streumunition geächtet
Die USA hatten der Ukraine trotz internationaler Kritik in den vergangenen Wochen zur Verteidigung gegen Russland Streumunition geliefert. Mehr als 100 Staaten – auch Deutschland – haben den Einsatz solcher Waffen mit einem Abkommen geächtet.
Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Sie ist vor allem umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt. Damit besteht über viele Jahre hinweg Gefahr, dass die Sprengkörper detonieren.
Munition wird von Russland bereits verwendet
Die Ukraine argumentiert, dass sie solche Waffen dringend gegen die russischen Angriffe und zur Befreiung besetzter Gebiete braucht. Russland setzt in seinem Angriffskrieg gegen das Nachbarland derweil schon seit längerem Streumunition ein. Dies wurde durch Internationale Organisationen wie Human Rights Watch nachgewiesen. Betroffen waren beispielsweise Wohngebiete in der Stadt Charkiw im Osten der Ukraine.