Russisches Gericht ordnet Sperre von «Telegram» an
Das Wichtigste in Kürze
- Ein russisches Gericht sperrt den Chatdienst «Telegram» vorübergehend.
- Die russischen Behörden vermuten, dass Terroristen den Dienst nutzen.
Ein russisches Gericht folgt dem Antrag russischer Behörden, den Chatdienst Telegram vorübergehend zu sperren. Die Behörden hatten zuvor Zugriff auf die Verschlüsselung des Chatdienstes gefordert. Die Behörden vermuten, dass Terroristen den Dienst bei der Planung von Angriffen nutzen. Die Sperre werde erst aufgehoben, wenn Telegram alle geforderten Daten an den Geheimdienst FSB weiterleite, hiess es im Gericht der Agentur Tass zufolge.
Der russische Telegram-Gründer Pawel Durow weigerte sich bislang, die Verschlüsselung herauszugeben. Er hält die Forderung für verfassungswidrig. Durows Anwälte kündigten an, das Urteil anzufechten. Die russische Medienaufsicht teilte mit, die Entscheidung sofort nach deren Erhalt umzusetzen.
Mit Telegram kann man zum einen ähnlich wie bei WhatsApp oder dem Facebook Messenger chatten, Fotos und Videos austauschen oder telefonieren. Einzelne Nachrichten kann man auch so einstellen, dass sie sich nach dem Lesen automatisch löschen. Die App ermöglicht zudem, ähnlich wie bei Twitter bestimmte Kanäle zu abonnieren.