Russland: Mehr als 180 Männer bei Fluchtversuch an Grenze einberufen
Tausende wehrpflichtige Russen versuchen wegen Putins Teilmobilmachung zu fliehen. An der Grenze zu Georgien werden die Flüchtigen nun abgefangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Teil-Mobilmachung von Putin hat eine regelrechte Flucht-Welle ausgelöst in Russland.
- Bereits mehr als 180 wehrpflichtige Männer wurden an der Grenze Georgiens gestoppt.
- In dem Land wurden Durchreisebeschränkungen verhängt.
An der Georgiens Grenze wurden mehr als 180 wehrpflichtige Männer von russischen Behörden gestoppt. Dies ist den Angaben Russlands zu entnehmen.
Ihnen sei direkt am Grenzübergang Werchni Lars ein Einberufungsbescheid übergeben worden. Das meldete die Agentur Interfax am Sonntag. Sie berufen sich auf das Militärkommissariat der an die Ex-Sowjetrepublik Georgien grenzenden russischen Region Nordossetien.
Durchreisebeschränkungen in Russland
Die von Kremlchef Wladimir Putin vor rund zehn Tagen angeordnete Teilmobilmachung hat in Russland eine regelrechte Massenflucht ausgelöst. Zehntausende Männer flüchteten nicht nur nach Georgien im Südkaukasus, sondern beispielsweise auch in die zentralasiatischen Ex-Sowjetstaaten Kasachstan und Kirgistan.
Angesichts der Flüchtlingsströme hatte die Region Nordossetien in der vergangenen Woche Durchreisebeschränkungen verhängt. Zudem war bereits angekündigt worden, dass Männer im wehrpflichtigen Alter an der Grenze nun verstärkt kontrolliert werden sollten.
Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, dass die Rekruten ein Training in den «hinteren Gebieten» des Kampfgebietes absolvieren müssten. Die frisch eingezogenen Männer werden anfangs zwar in unmittelbarer Nähe, aber nicht im Kriegsgebiet selbst eingesetzt. Das hatte es zuvor geheissen.