Russland will Leihmutterschaften für Ausländer verbieten
Russland will künftig Leihmutterschaften für Ausländer verbieten. Dem Parlamentschef zufolge sei dies ein «grosses illegales Geschäft».
Das Wichtigste in Kürze
- In Russland soll die Leihmutterschaft für Ausländer künftig verboten werden.
- Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin zufolge sei dies ein «grosses illegales Geschäft».
- In den vergangenen Jahren wurden rund 45'000 Babys von Leihmüttern in Russland geboren.
Das russische Parlament will Leihmutterschaften für ausländische Eltern in Russland verbieten. Die Staatsduma werde Anfang Dezember ein entsprechendes Gesetz auf den Weg bringen. Dies kündigte Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram an.
In den vergangenen Jahren seien rund 45'000 von Leihmüttern in Russland geborene Babys ins Ausland gebracht worden, sagte er. Dies sei «ein grosses illegales Geschäft», dessen Umsatz auf mehr als zwei Milliarden Euro geschätzt werde. «Kinderhandel ist inakzeptabel», schrieb Wolodin.
Zentrum kommerzieller Leihmutterschaft
In Deutschland ist die Leihmutterschaft verboten. Hierzulande tätige Vermittler und behandelnde Ärzte müssen mit Strafen rechnen. Nicht strafbar machen sich hingegen sogenannte Wunscheltern, die ins Ausland gehen.
In Russland ist die Leihmutterschaft bisher erlaubt, sodass manche deutsche Paare und auch Alleinstehende dort ihren Kinderwunsch verwirklichen. Als ein Zentrum der kommerziellen Leihmutterschaft gilt auch die Ukraine.
Leihmütter sind mit dem Kind, das sie austragen, nicht genetisch verwandt. Ihnen werden ein Embryo oder mehrere Embryonen eingesetzt, die durch künstliche Befruchtung erzeugt wurden.