Russland will Raumfahrer gegen Coronavirus impfen
Russland will seine Raumfahrer gegen das Coronavirus impfen und so eine Ausbreitung der Krankheit auf der Internationalen Raumstation ISS verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland will seine Raumfahrer gegen das Coronavirus impfen lassen.
- Damit soll eine Ausbreitung des Erregers auf der ISS verhindert werden.
- Ob die Impfung obligatorisch ist, ging aus der Medienmitteilung nicht hervor.
Russland will seine Raumfahrer gegen das Coronavirus impfen und so eine Ausbreitung der Krankheit auf der Internationalen Raumstation ISS verhindern. Kosmonauten und Mitarbeiter des Kosmonauten-Ausbildungszentrums im Sternenstädtchen sollten zu den ersten gehören, die das Vakzin «Sputnik V» bekommen. Dies sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, in der Nacht zum Mittwoch. «Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir die Pandemie überwinden.»
Einen Monat in Quarantäne
In der Mitteilung ist aber nicht gesagt worden, ob die Impfung freiwillig ist und wann sie beginnen soll. Vor Flügen zur ISS vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gelten für Raumfahrer ohnehin schon strenge Sicherheitsvorschriften. So muss die Crew einen Monat in Quarantäne. Sie wird auch mehrfach auf das Virus getestet.
In der Hauptstadt Moskau hatten am vergangenen Wochenende Massenimpfungen begonnen. Als weltweit erstes Land hatte Russland Mitte August «Sputnik V» zur breiten Anwendung zugelassen. Dies war noch vor Beginn einer wichtigen und abschliessenden Testphase III. Der «Sputnik» war 1957 der erste künstliche Erdsatellit im Kosmos.
Die Wirksamkeit von «Sputnik V» wird mit 95 Prozent angegeben. Russlands oberste Amtsärztin Anna Popowa riet nun vor und während der Impfung zu einem Alkoholverzicht - 56 Tage lang.
Alkohol beeinträchtigt Antikörper-Bildung
So sollte zwei Wochen davor und 42 Tage nach der ersten Spritze kein Alkohol angerührt werden. Sonst würden weniger Antikörper gebildet, sagte sie der Agentur Interfax zufolge. Die Impfung besteht aus zwei Teilen - nach der ersten Spritze folgt 21 Tage später eine zweite.
Mit Blick auf Silvester meinte aber der Direktor des Gamaleja-Forschungszentrums, Alexander Ginzburg, ein Glas Champagner habe noch nie jemanden geschadet. Sein Institut hatte das Vakzin entwickelt.