Russland will weitere Gefangene aus den USA freibekommen
Russlands Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, kündigt an, weitere russische Gefangene aus amerikanischen Haftanstalten befreien zu wollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland plant, weitere russische Gefangene aus US-Haftanstalten zu befreien.
- Beobachter befürchten, dass Russland westliche Bürger als Geiseln nehmen könnte.
- Putin empfängt freigelassene Straftäter mit rotem Teppich und Präsidentengarde.
Russland will nach Angaben seines Botschafters in den USA, Anatoli Antonow, weitere Gefangene freibekommen. «Es gibt immer noch Dutzende von Russen in amerikanischen Gefängnissen, die hoffnungsvoll auf das Vaterland blicken. Und auf ihre Stunde der Freilassung warten.» Das teilte Antonow auf Telegram mit.
Sie seien durch die internationale «Jagd» der US-Geheimdienste auf Russen hinter Gittern gelandet. «Wir werden maximale Anstrengungen unternehmen. Um die Befreiung fortzusetzen und die Notlage aller Landsleute zu lindern, die in den Fängen der örtlichen Justiz sind.»
Auch in russischen Straflagern sitzen noch viele politische Gefangene, die auf Freilassung hoffen.
Russen-Botschafter gratuliert Freigelassenen
Beobachter befürchten nach dem beispiellosen Gefangenenaustausch am Donnerstag, dass Russland weiterhin auch westliche Bürger festnehmen könnte. Dies, um sie als Geiseln einzusetzen und im Ausland inhaftierte Landsleute freizupressen.
Antonow gratulierte den in den USA freigelassenen Russen: Roman Selesnjow, ein zu 27 Jahren Haft verurteilter Computer-Hacker. Wladislaw Kljuschin, ein IT-Unternehmer, der wegen Cyberbetrugs in den USA zu neun Jahren Haft verurteilt worden war.
Der noch nicht verurteilte mutmassliche Geheimdienstagent Wadim Konoschtschjonok, der auch für militärische Zwecke nutzbare Technik geschmuggelt haben soll.
Putin empfängt freigelassene Straftäter
Kremlchef Wladimir Putin hatte die freigelassenen Russen am Donnerstagabend auf dem Moskauer Flughafen mit rotem Teppich und Präsidentengarde empfangen. Darunter den «Tiergartenmörder» Wadim Krassikow aus Deutschland und ein wegen Spionage verurteiltes Paar aus Slowenien.
Putin lobte die Standhaftigkeit der im Westen verurteilten Straftäter. Er kündigte Auszeichnungen sowie eine neue «Verwendung» für sie an. Begleitet wurde er von Verteidigungsminister Andrej Beloussow, von FSB-Chef Alexander Bortnikow und Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin.