Salzburger Festspiele 2020 mit Netrebko und Handke-Uraufführung
Die Salzburger Festspiele feiern 2020 ihr 100-jähriges Bestehen. Mit dabei sind Sopranistin Anna Netrebko und ein neues Stück von Peter Handke.
Das Wichtigste in Kürze
- Nächstes Jahr feiern die Salzburger Festspiele ihr 100-jähriges Bestehen.
- Mit dabei ist die Sopranistin Anna Netrebko.
- Auch Literaturnobelpreisträger Peter Handke stellt sein neues Stück vor.
Die Salzburger Festspiele feiern 2020 ihr 100-jähriges Bestehen. Mit dabei ist unter anderem die Star-Sopranistin Anna Netrebko als «Tosca». Ausserdem werde mit «Zdenek Adamec» ein neues Stück von Literaturnobelpreisträger Peter Handke uraufgeführt.
Im Handke-Stück geht um den jungen Tschechen Zdenek Adamec. Dieser hat sich 2003 aus Protest gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse auf dem Prager Wenzelsplatz angezündete.
Die lang geplante Uraufführung biete eine ideale Gelegenheit, sich mit dem dramatischen Werk Handkes auseinanderzusetzten. So die Schauspielchefin Bettina Hering am Mittwoch in Salzburg. Handke wurde zuletzt wegen seiner Haltung im Jugoslawien-Konflikt wieder scharf kritisiert.
Der Gründungsgedanke vor 100 Jahren sei auch ein politischer Gedanke gewesen, so Intendant Markus Hinterhäuser. Es sei den Festspiel-Gründern nach dem Ersten Weltkrieg um die Utopie eines anderen Weltentwurfs gegangen.
«Don Giovanni» und «Intolleranza»
Unter den Neuinszenierungen in der Opernsparte ist die Mozart-Oper «Don Giovanni» mit Teodor Currentzis am Pult. Sie wurde 1922 als erste Oper bei den Festspielen aufgeführt. Ingo Metzmacher dirigiert die Wiener Philharmoniker bei «Intolleranza» von Luigi Nono.
Das Stück sei einer der gewaltigsten Aufrufe zu einer neuen Welt. Diese beinhalte das Recht, die Empathie, die Nächstenliebe und die Toleranz als Mittelpunkt, meinte Hinterhäuser.
Zwei grosse Schauspieler besetzen die Rollen im «Jedermann» in der Inszenierung von Michael Sturminger. Zum einen Tobias Moretti und zum andern die Burgschauspielerin Caroline Peters. Zur Eröffnung der Ouverture spirituelle dirigiert die junge litauische Dirigentin Mirga Grazinyte-Tyla «War Requiem». Ein monumentales Stück von Benjamin Brittens.
Salzburger Festspiele dauern 44 Tagen
Insgesamt bieten die Salzburger Festspiele in 44 Tagen 222 Aufführungen an 15 Spielstätten. Das inzwischen grösste Musik- und Theaterfestival der Welt war 1920 gegründet worden. Mit dabei waren Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss.
Sie hätten Salzburg bewusst als Ort ausgewählt «weit entfernt von den Zerstreuungen einer Grossstadt». Dies sagte die Präsidentin der Festspiele Helga Rabl-Stadler. In der Saison 2019 besuchten 270 000 Kulturfreunde die Vorstellungen.