Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Entscheidung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit deutlichem Vorlauf getroffen. «Ich denke, die Entscheidung für diesen Krieg wurde ein Jahr vor seinem Beginn getroffen, oder möglicherweise schon früher», sagte er in einem am Sonntag komplett veröffentlichten Interview des US-Senders CBS. «Und so wird er den Krieg noch sehr lange fortsetzen können», sagte Scholz weiter auf Englisch. Das Gespräch wurde nach dem Nato-Gipfel in Madrid geführt, der bis Donnerstag dauerte.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht beim Sommerinterview des ARD-«Berichts aus Berlin». Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Entscheidung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von Scholz mit deutlichem Vorlauf getroffen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht beim Sommerinterview des ARD-«Berichts aus Berlin». Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Entscheidung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Ansicht von Scholz mit deutlichem Vorlauf getroffen. Foto: Christoph Soeder/dpa - sda - Keystone/dpa/Christoph Soeder

Das Wichtigste in Kürze

  • Scholz gestand auch ein, dass es falsch gewesen sei, sich in der Vergangenheit einseitig abhängig von russischer Energie zu machen.
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«Wir hätten also in ganz Europa in eine Infrastruktur investieren sollen, die uns die Möglichkeit gibt, das Angebot von einem Tag auf den anderen zu ändern», sagte Scholz. Das sei eine Lektion, die man in Europa nun gelernt habe. Auf die Frage, wie viel Geld Deutschland für Energie aus Russland ausgebe, antworte Scholz lediglich, dass der Betrag sinke. Putin könne wegen der Sanktionen das Geld auch nicht für Produkte aus dem Westen ausgeben - etwa im Bereich moderne Technolgie.

Russland hat laut Analysen allein in den ersten 100 Tagen des Kriegs 93 Milliarden Euro an Einnahmen aus dem Export fossiler Brennstoffe erzielt. Weiter ergab ein Mitte Juni veröffentlichter Bericht des finnischen Instituts CREA, dass unter den Einzelstaaten Deutschland nach China zweitwichtigster Kunde war, mit 12,1 Milliarden Euro.

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