Scholz sieht bei AfD Mitverantwortung für Anschlag von Halle
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche hat ein Rechtsextremer in Halle an der Saale (D) zwei Menschen getötet.
- Der deutsche Vizekanzler Scholz sieht die AfD als mitverantwortlich für die Tat.
- Diese sei in einem Milieu entstanden, das auch im Bundestag Parolen von rechts rufe.
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat der AfD eine Mitverantwortung für den Anschlag eines Rechtsextremisten auf eine Synagoge in Halle an der Saale gegeben.
Auf die Frage, ob die geistigen Brandstifter auch bei der AfD zu suchen seien, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe: «Die AfD kann ihre Verantwortung in dieser Frage nicht verleugnen.» Er sei entschieden dagegen, von Einzeltätern zu reden.
Ob der Täter in Halle Verbündete gehabt habe, werde die Polizei herausfinden. «Aber die rassistisch motivierte Tat ist in einem Milieu entstanden, das nicht nur im Netz, sondern auch in Landtagen und im Bundestag Parolen von rechts ruft. Die AfD sollte nicht so tun, als hätte sie mit alldem nichts zu tun», sagte der Bundesfinanzminister.
Rechtsextremer Täter in U-Haft
Ein schwer bewaffneter Deutscher hatte vor einer Woche in Halle in Sachsen-Anhalt versucht, in eine mit mehr als 50 Gläubigen besetzte Synagoge zu gelangen.
Als das scheiterte, erschoss er eine 40 Jahre alte Frau und kurz darauf einen 20 Jahre alten Mann in einem nahen Dönerladen. Auf seiner Flucht verletzte der Schütze ein Ehepaar schwer. Der 27-Jährige hat die Tat aus antisemitischen und rechtsextremen Motiven gestanden. Er sitzt in Untersuchungshaft.