Schottische Regierungskrise: John Swinney will Regierungschef werden
Nach dem Rücktritt von Humza Yousaf kündigt John Swinney seine Kandidatur für den Vorsitz der SNP an.
Nach der Rücktrittsankündigung des schottischen Regierungschefs Humza Yousaf gibt es einen ersten Bewerber für seine Nachfolge. Der frühere Vizeregierungschef John Swinney kündigte am Donnerstag an, für den Vorsitz der Schottischen Nationalpartei (SNP) kandidieren und damit auch Regierungschef werden zu wollen.
Der 60-Jährige hatte die Partei vor zwei Jahrzehnten schon einmal geführt. Mehrere prominente Parteikollegen hatten sich in den vergangenen Tagen für ihn ausgesprochen, darunter der SNP-Fraktionschef im britischen Parlament, Stephen Flynn. Als aussichtsreiche Kandidatin gilt aber auch die Abgeordnete Kate Forbes, die den Wettbewerb um den Parteivorsitz vor gut einem Jahr knapp verloren hatte.
Schottlands Regierung steckt in einer schweren Krise. Der britische Landesteil wurde lange von Nicola Sturgeon geführt. Nach ihrem Rücktritt übernahm Humza Yousaf, der den Posten nun aber nach nur 13 Monaten im Amt wieder abgibt.
Die Herausforderungen des neuen «First Minister»
Er hatte die Zusammenarbeit mit den Grünen aufgekündigt und seinen bisherigen Partner damit verärgert. Er wollte mit einer Minderheitsregierung weiterregieren. Seine Partei, die für die Unabhängigkeit von Grossbritannien eintritt, muss nun einen neuen Parteichef oder Parteichefin finden.
Die Person soll auch neuer «First Minister» werden. Wählt das Regionalparlament in Edinburgh in den kommenden Wochen keinen neuen Regierungschef, kommt es zu einer Neuwahl.
Swinney kündigte an, er wolle sowohl seine Partei als auch Schottland mit Blick auf eine Unabhängigkeit einen. Er stellte in Aussicht, dass auch Forbes eine wichtige Rolle spielen solle, nannte aber keine Details.