Schutzmassnahmen für bedrohte Thunfischarten haben keinen Erfolg
Schutzmassnahmen für bedrohte Thunfischarten haben gemäss der Bundesregierung keinen Erfolg. Die Bestände würden trotzdem zurückgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bestände bedrohter Thunfischarten gehen trotz Fangobergrenzen zurück.
- An die Fangmenge von 65'000 Tonnen im Jahr würden sich nicht alle Staaten halten.
Schutzmassnahmen für bedrohte Thunfischarten haben nach Angaben der Bundesregierung offenbar keinen Erfolg. Die Bestände würden ungeachtet von Fangobergrenzen weiter zurückgehen, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, wie die «Neue Osnabrücker Zeitung» (Montagsausgabe) berichtet.
Demnach gelte zwar etwa für den Grossaugenthunfisch eine Fangmenge von 65'000 Tonnen im Jahr. Daran würden sich aber nicht alle Staaten halten. «Dass der Managementplan nicht den erwünschten Erfolg zeigt, liegt vor allem an der deutlichen Überschreitung der Gesamtfangmenge in den letzten Jahren, 2017 um rund 20 Prozent», schreibt Staatssekretär Michael Stübgen (CDU) aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium laut «Neuer Osnabrücker Zeitung».
Problematisch sei «handwerkliche Fischerei der westafrikanischen Staaten» im Atlantik. Hier würden verbotenerweise auch junge Thunfische gekauft und später verkauft. Eine Schutzzone im Golf von Guinea sei «praktisch ohne Wirkung».
Die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, Steffi Lemke, sprach von einer «verfehlten Fischereipolitik». Europäische Union und Bundesregierung müssten sich für einen besseren Schutz der Thunfischbestände im Atlantik einsetzen.