Fischereiertrag im Genfersee erneut deutlich gesunken
Das Wichtigste in Kürze
- Im Genfersee wurden im vergangenen Jahr erneut weniger Fische gefangen.
- Der Fischereiertrag sank im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel.
Die Ausbeute der Fischer vom Genfersee brach 2017 im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Fünftel auf 847 Tonnen ein. Besonders der Rückgang bei den Felchen – er macht mehr als die Hälfte des Gesamtertrags aus – bereitet den Fischern Sorgen. 2017 sackte der Felchenfang um 35,3 Prozent auf 476 Tonnen ab, wie die internationale Kommission für die Fischerei im Genfersee heute Mittwoch mitteilte. Es ist bereits der dritte Rückgang in Folge bei der wichtigste Art für die Berufsfischerei am Genfersee.
Der Ertrag beim Egli, dem zweitwichtigsten Fisch für den Wirtschaftszweig am Genfersee, legte dagegen zu. Er stieg um 24,5 Prozent auf 239 Tonnen.
Behörden ergreifen Massnahmen
Weil die beiden Arten die Grundlage bilden für die Fischerei am Genfersee, hat die Kommission die wissenschaftliche Überwachung wieder aufgenommen. Weiter beschloss sie erste Massnahmen, um Muttertiere zu erhalten und den Fischereidruck auf die Felchen zu Beginn des Jahres zu reduzieren. Zudem wurde 2017 und 2018 ein zusätzliches Kontingent von mehreren Millionen Brütlingen aus den umliegenden Fischzuchtanstalten im Genfersee ausgesetzt.
Beim Hecht stiegen die Fänge um 9,5 Prozent auf 47,1 Tonnen und beim Seesaibling um 28,2 Prozent auf 21,8 Tonnen. Bei der Forelle dagegen gaben sie um 21,8 Prozent auf 8,6 Tonnen nach.
Beim Signalkrebs, einer nicht einheimischen, invasive Art, verzeichnet die Fischer einen markanten Anstieg der Fänge um 25,3 Prozent auf 16,3 Tonnen.
Am Genfersee gibt es 138 Berufsfischer. Sie erzielen unter Einbezug aller Fischarten mit 766 Tonnen die höchsten Erträge (90,4 Prozent). Doch auch die Freizeitfischerei im Genfersee ist beliebt: 2017 wurden mehr als 7000 Jahrespatente und fast 12‘000 Kurzzeitpatente von den schweizerischen und französischen Behörden ausgestellt.