Mond

Schwedenhäuschen auf Mond: Künstler erfüllt sich 25-jährigen Traum

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Schweden,

Ein rotes Schwedenhäuschen erobert den Mond: Am Mittwoch startet das Mini-Häuschen des Künstlers Mikael Genberg in Florida seine Reise ins Weltall.

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Auf dem Mond wird bald ein rotes Schwedenhäuschen stehen. (Symbolbild) - dpa

Ein Mini-Schwedenhaus fliegt gerade zum Mond: Am Mittwoch startet die Rakete mit dem roten Häuschen an Bord.

Der schwedische Künstler Mikael Genberg verwirklicht damit seine Vision.

Schwedenhäuschen fliegt zum Mond

Am Mittwochmorgen um 7:11 Uhr MEZ hebt vom Kennedy Space Center in Florida eine Rakete mit besonderer Fracht ab: Ein winziges rotes Schwedenhaus, gerade einmal 12 x 8 x 10 Zentimeter gross.

Dahinter steckt der schwedische Künstler Mikael Genberg, der 25 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet hat, wie «PRNewswire» berichtet.

Das «Moonhouse»-Projekt entstand 1999, als Genberg von Schwedens Plänen für eine Mondsonde las. In der Zwischenzeit platzierte er zahlreiche rote Schwedenhäuschen an ungewöhnlichen Orten auf der Erde.

Von der Erde zum Mond

Bereits 2009 schickte Genberg ein Pappmodell seines Häuschens mit dem schwedischen Astronauten Christer Fuglesang zur Internationalen Raumstation ISS. Nun folgt der nächste Schritt: Der Mond.

Das japanische Raumfahrtunternehmen ispace ist für die Mission verantwortlich und stellt Mondrover sowie Landesonde bereit. Die Rakete stammt von SpaceX.

Genaue Kosten sind aber nicht bekannt, vor einigen Jahren wurde die Summe auf etwa 15 Millionen Dollar geschätzt. «Sie haben mir versprochen, dass mindestens aus drei Winkeln Bilder gemacht werden», so Genberg laut «L'essentiel».

Kunst trifft Wissenschaft

Das Schwedenhäuschen ist jedoch nur Beiwerk einer wissenschaftlichen Mission. Der Mondrover «Tenacious» soll nach dem Fototermin Proben von Mondstaub sammeln.

Zusätzlich werden Materialien und Ausrüstungen für Tests von Unternehmen und Universitäten transportiert. Um den extremen Temperaturschwankungen auf dem Mond zwischen 130 und -160 Grad standzuhalten, wurde das Häuschen mit spezieller Keramikfarbe bemalt.

Hast du von dem Projekt schon gehört?

Für den Fall eines Umkippens ist der Rover zudem mit einer Schaufelvorrichtung ausgestattet, um das Haus wieder aufzurichten.

Lange Reise zum Ziel

Nach dem etwa 90-minütigen Raketenstart werden Landesonde und Rover im All freigesetzt. Die Ankunft auf dem Mond wird erst in etwa vier Monaten erwartet, wie es «L'essentiel» berichtet.

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Schweden ist bekannt für seine roten Häuschen. (Symbolbild) - Depositphotos

Interessierte können den Start der Rakete live auf Youtube verfolgen.

Schwedische Tradition trifft Raumfahrttechnologie

Susanne Andersson, Geschäftsführerin von Visit Sweden, freut sich über das Projekt: «Es ist faszinierend, dass eines unser unverwechselbaren Originale, das rote Schwedenhäuschen, derart hoch hinauskommt (...)», wie «PRNewswire» berichtet.

Mit diesem aussergewöhnlichen Kunstprojekt verbindet Genberg schwedische Tradition mit moderner Raumfahrttechnologie. Das kleine rote Haus auf dem Mond wird somit gewissermassen die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft neu definieren.

Kommentare

User #5724 (nicht angemeldet)

Wir leben noch nicht einmal im Weltall und beginnen bereits mit der Verschmutzung unseres Mondes!

User #2256 (nicht angemeldet)

Wozu das? Gibt es dort demnächst ein Tourismuszentrum?

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