Die Falcon-9-Rakete von SpaceX wird die Dragon-Kapsel, mit vier Raumfahrern, vom Kennedy Space Center in Florida ins All befördern. Die Mission dauert 5 Tage.
Falcon-9-Rakete
Eine SpaceX Falcon-9-Rakete hebt von der Startrampe 39A im Kennedy Space Center ab. (Archivbild) Foto: John Raoux/AP/dpa - sda - Keystone/AP/John Raoux

Eine vierköpfige Besatzung startet in der kommenden Woche mit dem Raumfahrtunternehmen SpaceX zu einer Mission, in deren Verlauf der bislang erste privat finanzierte Weltraumspaziergang stattfinden soll. Seit zweieinhalb Jahren bereite er sich mit seinen Kollegen auf die fünftägige Mission «Polaris Dawn» vor, sagte der US-Milliardär und Missionschef Jared Isaacman am Montag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz.

Isaacman finanziert das insgesamt drei Missionen umfassende «Polaris»-Programm gemeinsam mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX von Unternehmer Elon Musk. «Das wird legendär», schrieb Musk im Onlinedienst X mit Blick auf den Weltraumspaziergang.

Eine Falcon-9-Rakete von SpaceX soll die Dragon-Kapsel mit den vier Raumfahrern am kommenden Montagfrüh vom Kennedy Space Center in Florida ins All bringen. Neben Isaacman und dem Piloten Scott Poteet werden zwei Mitarbeiterinnen von SpaceX an Bord sein: Sarah Gillis ist bei SpaceX für die Astronautenausbildung zuständig, Anna Menon arbeitete zuvor bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

Isaacson hatte 2021 bereits am ersten Weltraumtourismus-Flug von SpaceX teilgenommen. Der Flugzeug- und Weltraumfan charterte dafür eine Rakete und eine Dragon-Raumkapsel von SpaceX und blieb mit drei Begleitern drei Tage lang in einer Erdumlaufbahn.

Training: 2000 Stunden im Flugsimulator

Für die bevorstehende «Polaris Dawn»-Mission hat das Quartett ein intensives Training absolviert. Dazu gehörten 2000 Stunden im Flugsimulator, Sitzungen in der Zentrifuge, Tauchen, Fallschirmsprünge und ein Aufstieg auf den Vulkan Cotopaxi in Ecuador.

Während ihrer Mission sollen die privaten Raumfahrer rund 40 Experimente vornehmen. Zudem sollen sie sich mit ihrem Raumschiff bis auf 1400 Kilometer von der Erde entfernen, so weit wie kein Astronaut seit den Apollo-Mondmissionen. Da damals nur Männer an Bord waren, werden Gillis und Menon mit der Mission die Frauen werden, die sich bisher am weitesten von der Erde entfernt haben.

Ebenfalls geplant sind Tests für eine Laserkommunikation zwischen dem Raumschiff und den im All kreisenden Starlink-Satelliten von SpaceX. Vor allem aber soll die Besatzung am dritten Tag ihrer Mission den ersten kommerziellen Weltraumspaziergang absolvieren, der live im Internet übertragen werden soll.

Da die Dragon-Kapsel keine eine Luftschleuse hat, wird das gesamte Raumschiff dem Vakuum des Alls ausgesetzt sein, sobald die Tür geöffnet wird. Abwechselnd werden jeweils zwei der Passagiere an Bord bleiben, während die anderen beiden die Kapsel verlassen. Bei dem Weltraumspaziergang sollen die Raumfahrer die von SpaceX entwickelten Raumanzüge testen.

Starship soll Menschen auf Mond bringen

Im Rahmen des «Polaris»-Programms ist noch eine zweite ähnliche Mission geplante. Die dritte Mission soll dann zugleich der erste bemannte Flug für die riesige Starship-Rakete von SpaceX werden.

Diese befindet sich derzeit noch in der Entwicklung; nach drei Fehlversuchen hatte sie im Juni ihren ersten erfolgreichen Testflug absolviert. Mit Starship sollen in zwei Jahren erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond gebracht werden.

«Ich wünsche mir, dass meine Kinder miterleben, wie Menschen auf dem Mond und dem Mars spazieren und sich aufmachen, um unser Sonnensystem zu erforschen», sagte Milliardär Isaacson: «Wir haben bisher noch nicht einmal an der Oberfläche gekratzt. Es gibt dort draussen so viel zu erforschen und zu entdecken.»

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