Schweizer Banken: Italien will Quellensteuer eintreiben

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Italien,

Zahlreiche Schweizer Banken haben einen Brief aus Italien erhalten. Die Behörden interessiert sich für deren Kundenbeziehungen.

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Im Tessin sind Geschäfte mit italienischen Kunden üblich. Eine Bank in Lugano. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Italien bat Schweizer Banken, Geschäfte und Namen ihrer Mitarbeiter bekanntzugeben.
  • Der Grund für das italienische Schreiben sind nicht Schwarzgelder.
  • Ziel des Fragebogens sei, dass Schweizer Institute Quellensteuer zahlen.

Besonders im Tessin ist das Geschäft mit italienischen Kunden gang und gäbe. Nun sorgt aber ein Brief, den Schweizer Banken im Januar erhalten haben, für Unruhe.

Wie der «Tages-Anzeiger» berichtete, versendeten die italienischen Behörden einen Fragebogen. Darin forderten sie auf, genaue Informationen zu den Geschäftspraktiken in Italien preiszugeben. Das Schreiben erhielten auch Banken aus Monaco und Liechtenstein. Es ist nicht bekannt, welche und wie viele Institute angeschrieben wurden.

Nicht nur ist Italien am Kundenvermögen interessiert, sondern an der Anzahl beschäftigten Mitarbeitenden vor Ort. Sogar die Namen der Bankangestellten wurden angefragt.

Italien geht es um Quellensteuer

Italien hat es mit dieser Massnahme nicht etwa auf unversteuertes Vermögen abgesehen. Das Ziel sind die Kundenbeziehungen. Schweizer Banken sollen Quellensteuer bezahlen.

In den letzten Jahren wurden von Rom mehrere Steueramnestien durchgeführt. Dabei konnten sich Italiener selbst anzeigen und unversteuertes Vermögen im Ausland offenlegen. Dabei sammelten die Behörden zahlreiche Informationen über Geschäfte von Schweizer Banken mit italienischer Kundschaft.

In Italien sind nur Firmen quellensteuerpflichtig, Privatpersonen allerdings nicht. Italien will aus dem gesammelten Wissen einen Nutzen ziehen und Schweizer Banken künftig Quellensteuer abführen lassen.

Bankiervereinigung eilt zur Hilfe

Viele der betroffenen Banken haben sich an die Schweizerische Bankiervereinigung gewandt. Die Organisation hat in Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden ein Schreiben erstellt, das den Banken weiterhelfen soll. Anschliessend beantworten diese den italienischen Brief nach eigenem Ermessen.

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