Sebastian Kurz fordert Zusammenarbeit in Europa gegen rechten Terror
Nach dem Terroranschlag von Halle (D) hat der österreichische Wahlsieger Sebastian Kurz eine engere Zusammenarbeit in Europa im Kampf gegen Neonazis.
Das Wichtigste in Kürze
- Sebastian Kurz fordert eine engere Zusammenarbeit gegen rechten Terror in Europa.
- Dies nach den antisemitischen Angriffen in Halle (D) diesen Mittwoch.
Man müsse «entschieden Vorgehen gegen Neonazis», so Sebastian Kurz. «Es braucht eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Innenminister und Geheimdienste, was die Bedrohung durch rechten Terror angeht.»
«Wir sollten auf europäischer Ebene darüber sprechen, was machbar ist und verstärkt werden kann.» Dies sagte der Chef der konservativen ÖVP zu «Bild am Sonntag».
Sebastian Kurz: «Es ist für Juden unsicher geworden»
Kurz, dessen Partei die Parlamentswahl am 29. September deutlich gewonnen hatte, beklagte: «Es ist für Juden in Europa an vielen Orten unsicherer geworden.»
Bei Gesprächen mit jüdischen Vertretern in den vergangenen Jahren sei ihm berichtet worden, dass immer mehr Juden Europa verlassen wollten. «Das dürfen wir nicht zulassen», betonte Kurz.
Angreifer von Halle gesteht antisemitische Motive
Ein Rechtsextremist hatte am Mittwoch versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen, in der Gläubige den Feiertag Jom Kippur begingen. Als der Plan scheiterte, erschoss der Täter eine 40 Jahre alte Passantin und einen 20-jährigen Mann in einem Döner-Imbiss.
Der 27 Jahre alte Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Er hat die Tat gestanden und dabei antisemitische und rechtsextremistische Motive eingeräumt. Am Samstag demonstrierten mehrere tausend Menschen in Europa gegen Antisemitismus und rechte Gewalt.