Selenskyj bekräftigt Ziel einer Rückeroberung der Krim
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer neuen Videobotschaft das Ziel einer Rückeroberung der von Russland annektierten Krim bekräftigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine will offenbar die annektiere Schwarzmeer-Insel Krim zurückerobern.
- Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache bekräftigt.
«Ich glaube daran, dass die ukrainische Flagge und das freie Leben auf die Krim zurückkehren. Wir befreien unsere gesamte Erde, alle unsere Menschen», sagte Selenskyj in dem am Sonntagabend in Kiew veröffentlichten Clip. Für die Befreiung würden die ukrainischen Streitkräfte, die militärische Aufklärung und die Spezialdienste schon jetzt alle notwendigen Schritte unternehmen.
«Und alle sehen: Die Okkupanten haben schon angefangen, von der Krim abzuhauen. Das ist die richtige Wahl für sie alle«, sagte Selenskyj. Es gibt allerdings keine Belege dafür, dass sich die Russen tatsächlich von der Halbinsel zurückzuziehen. Der Staatschef erinnerte auch an die »Repressionen« gegen die krimtatarische Bevölkerung, deren Freiheitsrechte unterdrückt würden.
Russland hatte die Krim 2014 in sein Staatsgebiet eingegliedert. Den Krieg gegen die Ukraine hatte Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar unter anderem damit begründet, dass er nach eigenen Angaben Hinweise auf Versuche der ukrainischen Führung sah, sich die Krim mit militärischer Gewalt zurückzuholen. Russland hatte stets betont, dies unter keinen Umständen zuzulassen.
Zuletzt hatte es massive Explosionen mit verheerenden Zerstörungen und Zwischenfälle mit Drohnen auf der Krim gegeben. Die ohnehin extremen Sicherheitsvorkehrungen auf der Halbinsel wurden dann noch einmal verstärkt. «Die russische Präsenz hat die Krim zu einem der gefährlichsten und unfreien Orte in Europa gemacht», meinte Selenskyj.
Der ukrainische Präsident bekräftigte in dem nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aufgenommenen Video ausserdem seine Forderungen nach Einreiseverboten für Russen. Es müsse Einschränkungen bei der Vergabe von Visa für jene geben, die den Terror gegen die Ukraine unterstützten, betonte er. «Europa ist ein Land der Werte und kein Disneyland für die Unterstützer von Terror.»