Selenskyj: Damm-Zerstörung kostete Menschenleben – Helfer beschossen
Laut des ukrainischen Präsidenten Selenskyj kamen bei der Staudamm-Sprengung mehrere Menschen ums Leben. Retter würden zudem beschossen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Ukraine wurde kürzlich der Kachowka-Staudamm zerstört.
- Laut Präsident Selenskyj gestaltet sich die Rettung schwierig.
- Denn ukrainische Helfer würden von russischen Besatzern beschossen.
Bei den Überflutungen infolge der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Menschen umgekommen.
«Menschen, Tiere sind gestorben. Von den Dächern der überfluteten Häuser sehen Menschen, wie Ertrunkene vorbeitreiben», sagte er in einem Interview mit «Welt», «Bild» und «Politico» in Kiew.
Den russischen Truppen auf dem von ihnen eroberten Südufer des Dnipro-Stroms machte er schwere Vorwürfe: «Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen rauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen.»
Selenskyj enttäuscht über fehlende Hilfe
Enttäuscht zeigte sich Selenskyj darüber, dass nach seinen Angaben die UN und das Rote Kreuz seinem Land in der Dammbruch-Katastrophe bisher nicht helfen würden. Sie müssten «als erste da sein, um Menschenleben zu retten», sagte er. Aber: «Sie sind nicht da!»
Nach einer Rückeroberung des Gebiets von den Russen will der ukrainische Präsident eine internationale Untersuchung anregen. Dann werde die Ukraine, alle internationalen Experten einladen, den Vorfall zu untersuchen, sagte er.
Selenskyj hält die Verantwortung Russlands für die Katastrophe für erwiesen und glaubt, dass die russische Seite die Sprengaktion unterschätzt habe. Sie habe in Erwartung der ukrainischen Gegenoffensive auf diese Weise die Befreiung der Gebiete erschweren wollen. «Sie haben nicht daran gedacht, dass sie auch ihre besetzten Gebiete fluten», erklärte er.