Selenskyj kündigt Vergeltung für Angriffe auf Odessa an
Seit vergangenem Montag bombardiert Russland täglich die ukrainische Hafenstadt Odessa. Nun hat sich Präsident Selenskyj zu den Angriffen geäussert.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag hat Russland ein internationales Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt.
- Seitdem wird die ukrainische Hafenstadt Odessa täglich bombardiert.
- Selenskyj drohte heute auf Telegram mit Vergeltung.
Wolodymyr Selenskyj hat nach den neuen russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Vergeltung angekündigt. «Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, gegen eine Kathedrale... Es kann keine Entschuldigung für das russische Böse geben».
Das schrieb der ukrainische Präsident am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. «Wie immer wird auch dieses Böse verlieren. Und es wird für Odessa definitiv eine Vergeltung gegen die russischen Terroristen geben.»
Kündigung des Getreideabkommens
Russland hatte am vergangenen Montag unter internationalem Protest ein internationales Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt. Seitdem bombardiert das russische Militär täglich Odessa.
Die Millionenstadt spielte für den Export der Nahrungsmittel übers Schwarze Meer eine zentrale Rolle. Bei Angriffen in der Nacht zum Sonntag wurden ukrainischen Angaben zufolge insgesamt 19 russische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert. Die Luftverteidigung habe neun davon abwehren können.
Russland streitet Zerstörung ab
Durch die Angriffe wurden den ukrainischen Behörden zufolge ein Mensch getötet und 22 weitere verletzt. Ausserdem seien Hafeninfrastruktur, Wohnhäuser und die Verklärungskathedrale beschädigt worden, ein Wahrzeichen der Stadt.
Ungeachtet der gut dokumentierten Schäden stritt das russische Verteidigungsministerium später ab, für die Zerstörung des Gotteshauses verantwortlich zu sein.
Streumunition in Donezk eingesetzt
Der Chef der Militärverwaltung im ostukrainischen Gebiet Donezk berichtete zudem von einem russischen Angriff auf die Stadt Tschassiw Jar. Laut Pawlo Kyrylenko wurde dabei Streumunition eingesetzt.
Infolgedessen sei der Kulturpalast der Stadt abgebrannt, der als medizinische Versorgungsstelle genutzt wurde.