Ukraine-Krieg: Russischer Reporter von Streumunition getötet

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Ukraine,

Im Ukraine-Krieg wurde ein russischer Reporter von Streumunition getötet und Medienschaffende beider Seiten verletzt. Moskau droht den USA wegen der Lieferung.

Ukraine Krieg
Streumunition ist international geächtet. Im Ukraine-Krieg wird sie von beiden Seiten eingesetzt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg wurden mehrere Medienschaffende von Streumunition verletzt.
  • Weil ein russischer Reporter getötet wurde, droht Moskau den USA mit Konsequenzen.
  • Der Kreml spricht von einem «abscheulichen und vorsätzlichen Verbrechen».

Seit einigen Tagen verfügt die Ukraine über international geächtete Streumunition und setzt sie gemäss den USA «effektiv» ein. Ein Problem dieser Munition ist, dass sie nicht sonderlich gezielt eingesetzt werden und es auch zivile Opfer geben kann. Und genau das ist nun wohl passiert: In der Region Saporischschja kam ein russischer Reporter im Ukraine-Krieg ums Leben.

Militärkorrespondent Rostislaw Schurawljow wurde gemäss der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti schwer verletzt. Auf dem Weg ins Lazarett sei er dann gestorben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass beim Angriff Streumunition eingesetzt worden sei.

Zudem wurden drei weitere Medienschaffende – ein Fotograf von Ria Nowosti und zwei Mitarbeiter einer kremlnahen Zeitung – verletzt. Sie wurden in der besetzten Grossstadt Melitopol in ein Spital gebracht.

Moskau spricht von einem «abscheulichen und vorsätzlichen Verbrechen». Das Aussenministerium kündigt eine Antwort auf das «brutale Massaker» an. Die Verantwortlichen würden die Strafe erhalten, die sie verdient hätten. Zudem werden die USA, die die Streumunition geliefert haben, «voll mitverantwortlich» gemacht.

Ukraine
Überreste von im Ukraine-Krieg abgefeuerter Streumunition. - keystone

Russland verurteilt damit zwar den Einsatz von Streumunition, nutzt sie aber selber auch – mit einem sehr ähnlichen Resultat. So wurde am Samstag im Gebiet Donezk auch ein Kameramann der «Deutschen Welle» verletzt, wie der Sender berichtet.

Er war mit anderen Medienschaffenden, die unverletzt blieben, auf einem Truppenübungsplatz der Ukraine, als er unter russischen Beschuss kam. Auch hier soll Streumunition eingesetzt worden sein.

Streumunition international geächtet – im Ukraine-Krieg im Einsatz

Als Streumunition werden Bomben und Raketen bezeichnet, die in der Luft bersten. Dabei werden viele kleinere Sprengkörper freigesetzt, die auf einem grösseren Gebiet niedergehen. Oftmals detonieren nicht alle Sprengsätze, wodurch sie auch Jahre nach dem Abschuss eine Gefahr für Zivilisten darstellen.

Finden Sie die Lieferung von Streumunition an die Ukraine richtig?

Die Munition ist umstritten und geächtet. Ein Abkommen, das über hundert Staaten unterzeichnet haben, verbietet den Einsatz. Die USA, Russland und die Ukraine haben den Vertrag nicht unterschrieben.

Kommentare

User #6058 (nicht angemeldet)

ist es nun korrekt, wenn ich putin klein schreibe, wie es die Franzosen machen? Ich denke, es ist mehr als korrekt!

User #2210 (nicht angemeldet)

Würdest du das Tessin an Italien abtreten um einen Konflikt zu vermeiden?

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