Ukrainische Diplomaten sollen besser für die Interessen des Landes eintreten, darauf drängt der ukrainische Präsident Selenskyj.
Präsident Selenskyj
Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine in Europa noch mehr Verständnis findet, sagt Präsident Selenskyj. - keystone

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen Diplomaten ein energischeres Eintreten für die Interessen des von Russland angegriffenen Landes. Der neue Aussenminister Andrij Sybiha solle die ukrainische Diplomatie so umgestalten, «dass wir und unsere Partner viel aktiver auf Herausforderungen reagieren können». Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Vorher hatte er Sybiha im Aussenministerium offiziell als neuen Minister vorgestellt.

Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine in Europa noch mehr Verständnis findet, sagte Selenskyj. Zugleich brauche das Land engere Beziehungen zu Lateinamerika, Afrika und Asien. «Wir müssen das volle Potenzial unserer strategischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ausschöpfen», sagte der Präsident in Kiew. Auch solle die Ukraine bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen aktiver auftreten.

Kein Wort über Ex-Minister Kuleba

Selenskyj erwähnte den bisherigen Aussenminister Dmytro Kuleba nicht, der vergangene Woche einer Kabinettsumbildung zum Opfer gefallen war. Doch seine Äusserungen liessen sich als Kritik an der bisherigen ukrainischen Diplomatie verstehen. Wer sich auf die geforderte Weise für das Land einsetze, sei willkommen, sagte er. «Jeder, der dieses Niveau nicht erreicht, sollte sich überlegen, ob er wirklich im System des Aussenministeriums sein sollte.»

Die Ukraine kämpft um internationale Unterstützung für ein Kriegsende, das ihre Unversehrtheit und Sicherheit gegenüber Russland gewährleistet. Es fällt ihr aber schwer, Verbündete unter den Staaten des Globalen Südens zu gewinnen. Viele dieser Länder wollen ihre traditionellen Beziehungen zu Moskau nicht gefährden.

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