Selenskyj nach Besuch in Charkiw: Russland hat seine Zukunft verloren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem Frontbesuch die Zerstörungen in der Stadt Charkiw als Beispiel für Russlands Vernichtungskrieg bezeichnet. «Schwarze, ausgebrannte, halb zerstörte Wohnhäuser blicken mit ihren Fenstern nach Osten und Norden - dorthin, von wo die russische Artillerie schoss», sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft. Russland könne in diese Häuser wie in einen Spiegel schauen. «Um zu sehen, wie viel es in diesen 95 Tagen des Krieges gegen die Ukraine verloren hat», sagte Selenskyj.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland habe nicht nur die Schlacht um Charkiw, sondern auch um die Hauptstadt Kiew und den Norden der Ukraine verloren, meinte der Präsident.
«Es hat seine eigene Zukunft und jede kulturelle Bindung zur freien Welt verloren. Sie sind alle verbrannt.» Ein Drittel des Gebiets um Charkiw sei noch von russischen Truppen besetzt. «Wir müssen das gesamte Gebiet befreien», betonte Selenskyj.
Die unangekündigte Reise nach Charkiw war der erste bekannte Besuch Selenskyjs im Frontgebiet im Osten des Landes seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar. Bei dem Besuch habe er den örtlichen Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU entlassen, teilte Selenskyj mit. «Weil er seit den ersten Tagen des Krieges nicht für den Schutz der Stadt gearbeitet hat, sondern nur an sich gedacht hat.» Der Fall sei der Justiz übergeben worden.