Selenskyj: Putin blufft nicht mit Atomdrohungen
Kremlchef Wladimir Putin hat die Teilmobilmachung verkündet – und erneut mit Atomwaffen gedroht. Laut Präsident Selenskyj sind dies nicht nur leere Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Wolodymyr Selenskyj hat sich zu den Atom-Drohungen von Wladimir Putin geäussert.
- In einem Interview mit CBS macht er klar, dass er diese ernst nimmt.
- Putin wolle die ganze Welt erschrecken, sagt Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat deutlich gemacht, dass er die Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst nimmt. «Vielleicht war es gestern ein Bluff. Jetzt könnte es Realität sein.» Das sagte Selenskyj dem US-Sender CBS News in einem am Sonntag veröffentlichten Interview laut Übersetzung.
Selenskyj verwies auf die Gefechte um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja und sagte: «Er (Putin) will die ganze Welt erschrecken. Dies sind die ersten Schritte seiner nuklearen Erpressung. Ich glaube nicht, dass er blufft.»
Putin hatte am Mittwoch die Mobilisierung von 300'000 Reservisten für den Angriffskrieg gegen die Ukraine angekündigt. Er sagte dabei auch: «Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff.» Beobachter sahen darin eine Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen.
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, sagte dem Sender am Sonntag, die US-Regierung habe dem Kreml «direkt, privat, auf sehr hoher Ebene» mitgeteilt, dass jeder Einsatz von Atomwaffen katastrophale Folgen für Russland haben werde. Russland sei auch gewarnt worden, dass die USA und ihre Verbündeten entschlossen reagieren würden.