Der Ukraine-Präsident Selenskyj und Polen-Staatschef Duda haben sich in Luzk getroffen. Zusammen haben sie dem Massaker in Wolhynien gedacht.
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Präsident Selenskyj und Polens Staatschef Duda. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 80 Jahren ist es in Wolhynien zu einem Massaker gekommen.
  • Präsident Selenskyj und Polens Staatschef Andrzej Duda haben zum Gedenken aufgerufen.
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Präsident Selenskyj und Polens Staatschef Andrzej Duda haben in Luzk bei einem nicht angekündigten Treffen der Wolhynien-Massaker gedacht. «Zusammen ehren wir die unschuldigen Opfer von Wolhynien! Erinnerung vereint uns! Zusammen sind wir stärker», schrieb Selenskyj am Sonntag bei Telegram.

Er veröffentlichte auch Fotos des gemeinsamen Gedenkens mit Duda und Kirchenvertretern in Luzk im Nordwesten der Ukraine. Bei den Massakern in Wolhynien und Ostgalizien ermordeten ukrainische Nationalisten der Aufstandsarmee UPA etwa 100 000 Polen.

Zum 80. Jahrestag der Massaker von Wolhynien hatten Kirchenvertreter aus Polen und der Ukraine eine weitere Aufklärung der Verbrechen gefordert. Ebenso hatten sie zur Versöhnung aufgerufen. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wiesen sie auf die Bedeutung einer Aufarbeitung hin.

Selenskyj
Selenskyj wird in New York erwartet. - keystone

Ukrainische Nationalisten hofften damals, durch einen Aufstand gegen die deutschen Besatzer den ukrainischen Anspruch auf das Gebiet zu untermauern. Die Gewalt in der heutigen Westukraine erreichte im Juli 1943 ihren Höhepunkt. Viele Opfer wurden bei lebendigem Leib in den Kirchen ihrer Dörfer verbrannt. Bei Vergeltungsakten wurden Schätzungen zufolge bis zu 20 000 Ukrainer getötet.

In Polen und der Ukraine wird in diesen Tagen an die Opfer der Massaker erinnert. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki reiste am Freitag in das einstige Dorf Ostrowki in der Westukraine. Dessen polnische Bewohner waren im Sommer 1943 getötet worden.

Polen und Ukraine arbeiten zusammen

Morawiecki sagte, ohne eine restlose Aufklärung der Verbrechen werde Russland diese Karte nutzen, um Ukrainer und Polen gegeneinander auszuspielen. Russland behauptet immer wieder ohne Grundlage, Polen wolle sich Gebiete in der Westukraine zurückholen.

Das EU- und Nato-Land Polen hat knapp 1,6 Millionen Flüchtlinge aus der benachbarten Ukraine aufgenommen. Zudem hat sich Polen seit Beginn des russischen Angriffskriegs als einer der standhaftesten Unterstützer der Ukraine im Westen erwiesen.

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