Selenskyj will nach Russen-Angriff weitere Raketen
Nach einem schweren russischen Raketenangriff mit 41 Toten betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag, dass es reichweitenstarke Raketen brauche, um Schläge auf militärische Ziele im russischen Hinterland auszuführen.
«Schläge mit grosser Reichweite, die den russischen Terror abwehren können, werden jetzt gebraucht, nicht irgendwann später. Jeder Tag der Verzögerung ist leider ein Verlust an Menschenleben», sagte Selenskyj.
Bei einem der folgenreichsten russischen Raketenangriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 Menschen getötet worden. «Mehr als 180 Menschen wurden verletzt», teilte Selenskyj auf Telegram mit.
Der Schlag gilt mit Blick auf die Zahl der Opfer als einer der schlimmsten, seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor mehr als zweieinhalb Jahren begonnen hat. Die etwa 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Grossstadt Poltawa ist nur etwas über 110 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
Auch Tote in anderen Teilen der Ukraine durch russische Angriffe
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion auch mit westlicher Militärhilfe. Selenskyj fordert fast täglich eine bessere Flugabwehr zum Schutz der Städte und reichweitenstarke Raketen, um auch Ziele weit im russischen Landesinneren zu treffen.
Schon am Dienstagmorgen hatten Behörden russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sowie Tote und Verletzte gemeldet.
In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Selenskyj am Montagabend Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram.
In der Grossstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.
Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.