Separatismus: Katalonien-Konflikt nochmal deutlich angeheizt

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Spanien,

Der Separatismus in Spanien bereitet immer mehr Probleme. Seit Tagen halten die Proteste an und bereiten immer grössere Sorgen vor der Zukunft.

Separatismus in Katalonien
Polizisten stehen vor einer Polizeistation, umringt von Gegenständen, die von Demonstranten auf sie geworfen worden sind. Der Generalstreik in Katalonien heizt den Separatismus noch mal an. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Generalstreik in Katalonien heizt die Situation in Katalonien deutlich an.
  • Die Proteste richten sich gegen die Haftstrafen für neun Separatistenführer.
  • Während den Protesten kam es erneut zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Massendemonstrationen, neue schwere Unruhen und ein 24-stündiger Generalstreik haben den Separatismus in Katalonien bedrohlich angeheizt. Mehr als eine halbe Million Menschen versammelten sich am Freitagabend im Zentrum der Regionalhauptstadt Barcelona. Die Menschen protestierten gegen die Haftstrafen für neun Separatistenführer.

Separatismus verläuft grösstenteils gewaltlos

Die Hauptkundgebung auf dem Prachtboulevard Passeig de Gracia im Zentrum Barcelonas verlief zwar ohne grössere Zwischenfälle. Teilnehmer allen Alters forderten in zumeist ausgelassener Stimmung die Freilassung der «politischen Gefangenen» und sangen auch die katalanische Hymne. Unweit davon kam es aber auf einer Demo vor dem Polizeipräsidium erneut zu Zusammenstössen mit der Polizei. Es war der fünfte Krawalltag in Folge in Barcelona.

Antifa-Aktivisten bewarfen Polizisten mit Eiern

Vermummte und dunkel gekleidete Antifa-Aktivisten bewarfen Polizisten unter anderem mit Steinen und Eiern und zündeten erneut Müllcontainer an. Die Beamten setzten Schlagstöcke gegen die Krawallmacher ein. Wie die Polizei mitteilte, wurden drei Kundgebungsteilnehmer festgenommen. Ein Beamter sei verletzt worden.

Proteste in Katalonien
In Katalonien findet seit dem Morgen ein Generalstreik als Reaktion auf lange Haftstrafen für neun Separatistenführer statt. Der Separatismus in Katalonien spitzt sich weiter zu. - dpa

Die Aktionen sind eine Reaktion auf Urteile des Obersten Gerichts in Madrid. Am Montag wurden sieben ehemalige Spitzenpolitiker der abtrünnigen Region und zwei Anführer ziviler Organisationen des Aufruhrs für schuldig befunden. Wegen ihrer Rolle bei dem illegalen Abspaltungsreferendum vom Oktober 2017 wurden sie zu Gefängnisstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Seither gibt es in Katalonien massive Proteste von Befürwortern einer Unabhängigkeit der vergleichsweise wohlhabenden Region im Nordosten Spaniens.

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