Serbiens Regierung will Europride in Belgrad verhindern
Am 17. September findet in Belgrad die Parade Europride statt. Das zumindest war geplant, denn die Regierung will den Event nun offenbar verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Serbiens Regierung will die geplante Europride in Belgrad verhindern.
- Serbiens Präsident Aleksandar Vucic begründete den Beschluss mit aktuellen Krisen im Land.
Serbiens Regierung hat die für den 17. September in Belgrad geplante Parade Europride abgesagt, bei der Menschen für die Rechte Nicht-Heterosexueller demonstrieren wollten. Vonseiten der Organisatoren hiess es jedoch umgehend, dass der Umzug dennoch stattfinden werde, da die Regierung kein Recht dazu habe, diesen zu verbieten.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic begründete den Beschluss mit aktuellen Krisen im Land, darunter den Streit mit dem Nachbarland Kosovo. Man habe sich im Einvernehmen mit der Regierung von Ministerpräsidentin Ana Brnabic, die selbst mit einer Frau zusammenlebt, dazu entschlossen, die Pride abzusagen.
«Der Staat kann die Europride nicht absagen – er kann nur versuchen, sie zu verbieten, was ein klarer Verstoss gegen die Verfassung wäre», erklärte Marko Mihailovic, einer der Pride-Organisatoren per Twitter. Dazu gebe es klare Urteile des Verfassungsgerichts.
Zuvor hatten rechtsradikale Organisationen sowie Vertreter der Serbisch-Orthodoxen Kirche Stimmung gegen die Veranstaltung gemacht. Die Europride wird seit 1992 abwechselnd in verschiedenen europäischen Hauptstädten organisiert, Serbien hätte nun die erste Station in Südosteuropa sein sollen.