Serbisch-orthodoxe Kirche: Porfirije wird neuer Patriarch

Keystone-SDA
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Serbien,

Die serbisch-orthodoxe Kirche hat seit Donnerstag einen neuen Patriarchen. Porfirije Peric folgt auf den an Corona verstorbenen Patriarchen Irinej.

orthodoxe Kirchen
Bischof Sergije (r) and Porfirije (l) in Belgrad, Serbien. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Porfirije Peric wurde zum neuen Patriarchen der serbisch-orthodoxen Kirche gewählt.
  • Sein Vorgänger Irinej verstarb im November an einer Corona-Erkrankung.
  • Aufgrund der Pandemie fand die Wahl erstmals in der Kathedrale des Heiligen Sava statt.

Die Wahlsynode der serbisch-orthodoxen Kirche hat am Donnerstag den Metropoliten von Zagreb und Ljubljana, Porfirije Peric, zum neuen Patriarchen bestimmt. Dies berichtete das staatliche Fernsehen RTS. Er folgt dem Patriarchen Irinej nach, der am 20. November des Vorjahres an einer Corona-Erkrankung gestorben war.

Der 59-jährige Porfirije stammt aus Becej in der nördlichen Provinz Vojvodina. Er studierte an der theologischen Fakultät in Belgrad und in Athen und wurde 1990 im Kloster Kovilj zum Mönch geweiht. 1999 wurde er Bischofsvikar in der Diözese Backa, 2010 bis 2011 war er Militärbischof. 2014 wurde er zum Metropoliten von Zagreb und Ljubljana ernannt.

Kirche pflegt enges Verhältnis mit Staat

Die Wahl des Patriarchen fand erstmals nicht im Patriarchat in Belgrad statt. Sie wurde stattdessen in den Räumlichkeiten der Kathedrale des Heiligen Sava, des weltweit grössten orthodoxen Kirchenbaus. Begründet wurde dies mit dem Schutz vor der Corona-Pandemie.

Kathedrale des Heiligen Sava
Die Kathedrale des Heiligen Sava in Belgrad. - Pixabay

Kirche und Staat haben im orthodoxen Serbien ein enges Verhältnis. Die Kirchenoberhäupter verfolgen in der Regel das Konzept eines völkischen Klerikalismus. Dieser untermauert den Anspruch des Staates Serbien auf alle von Serben bewohnte oder früher zu Serbien gehörige Gebiete. Darunter sind unabhängige Staaten wie Montenegro und Kosovo oder der serbische Landesteil von Bosnien-Herzegowina.

Orthodoxe Kirche leidet unter Pandemie

Zugleich tut sich die orthodoxe Kirche wegen ihres Traditionalismus mit der Corona-Pandemie schwer. Widerwillig fügte sie sich in Anordnungen der Regierung, die die gewohnten grossen Prozessionen zu Weihnachten und Ostern untersagten. Weit verbreitet ist auch die Löffel-Kommunion, bei der die Kommunion mit ein- und demselben Essbesteck unter den Gläubigen weitergereicht wird.

Serbian Orthodox Church
Bischof Sergije (l) and Porfirije (r) in Belgrad, Serbien. - Keystone

Die Pandemie forderte auch unter den höchsten Würdenträgern ihre Opfer. Neben dem Patriarchen Irinej starben der Metropolit Amfilohije von Montenegro und Bischof Milutin von Valjevo an Covid-19.

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