Siemens im Konzernumbau mit stabilem Geschäft

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Deutschland,

Mit Haushaltsgeräten und Telefonen hat Siemens schon lange nichts mehr zu tun. Nun trifft es mit der Abspaltung der Energiesparte ein weiteres Kerngeschäft.

Blick in die neue Siemens-Konzernzentrale in München. Foto: Sven Hoppe
Blick in die neue Siemens-Konzernzentrale in München. Foto: Sven Hoppe - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Siemens verabschiedet sich von der Energiesparte.
  • Somit fällt ein weiteres Kerngeschäft weg.

«Was könnte eine grössere Transformation sein als diese», fragte Siemens-Chef Joe Kaeser rhetorisch die Analysten auf dem Kapitalmarkttag in München.

Wenige Stunden zuvor hatte er mit der Ankündigung, das Energiegeschäft an die Börse zu bringen, weiter Hand angelegt. Und zwar an die DNA des einstigen Mischkonzerns, zu dem vor vielen Jahren auch mal Telefone und Haushaltsgeräte gehörten. Schlanker, flexibler und auch kleiner soll Siemens werden, um auf Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung besser reagieren zu können.

Die Abspaltung Siemens' von «Gas und Power»

Die Abspaltung von «Gas und Power», wozu vor allem die schwächelnde Kraftwerksparte gehört, bezeichnete Kaeser als «historisch» und: als einen für ihn «verdammt emotionalen Prozess». «Diese Dinge kann man sicherlich als Sentimentalitäten verkaufen, und wenn man es mit Sozialromantik verwechselt, tut man sich einen Bärendienst.»

Siemens will die Sparte in ein neu zu gründendes Energieunternehmen auslagern. Dorthin sollen bis 2020 rund ein Drittel des derzeitigen Gesamtumsatzes und rund 80.000 Beschäftigte übertragen werden.

Drei operative Einheiten

Das neue Unternehmen soll auch die 59 Prozent Anteile an Siemens Gamesa übernehmen, die der Konzern bislang selbst gehalten hatte. Die Firma bündelt also das Geschäft mit konventionellen sowie erneuerbaren Energien, für das Gamesa zuständig ist, unter einem Dach.

Damit treibt Siemens seine Ausrichtung auf digitale Technologien voran. Unter dem Titel «Vision 2020+» hatte Kaeser diesen Prozess im August vergangenen Jahres eingeleitet.

Der Konzern stellte seine Struktur um. Seit April besteht sein Kern aus drei operativen Einheiten: Gas und Power, smarte Infrastrukturen und digitale Industrien. Mit der Abspaltung reduziert sich dieser Kern auf die zwei letzteren Einheiten.

Hinzu kommen drei strategische Unternehmen, zu denen bislang die Zugsparte Mobility, die Medizintechnik Healthineers sowie die Windkraftsparte Siemens Gamesa gehörten. Die letzten beiden sind bereits als eigenständige Unternehmen an der Börse. An dem neuen Energieunternehmen will der Konzern mit einer Minderheit von mindestens 25 Prozent beteiligt bleiben.

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