Die Signa Holding teilt mit, dass sie am Mittwoch am Handelsgericht in Wien einen Insolvenzantrag einreichen wird.
René Benko
René Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer, ist pleite. (Symbolbild) - Marcel Kusch/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Signa Holding von René Benko reicht am Mittwoch in Wien einen Insolvenzantrag ein.
  • Beantragt werden soll ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung.
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Die Signa Holding des Tiroler Immobilieninvestors René Benko wird am Mittwoch am Handelsgericht Wien einen Insolvenzantrag einreichen. Das teilte das Unternehmen am Vormittag in einer Aussendung mit. Beantragt werde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung.

Ziel sei eine «geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs» und eine Restrukturierung des Unternehmens. Der Konzern war durch die hohen Zinsen und Baukosten in Schieflage geraten.

«Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Wochen konnte die erforderliche Liquidität für eine aussergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Masse sichergestellt werden», hiess es in der Pressemitteilung. Gemeinsam mit dem vom Gericht zu bestellenden Insolvenzverwalter sollen die Verbindlichkeiten neu geordnet und der Wert der Beteiligungen erhalten werden.

Groll gegen Signa-Gründer Benko

Unter Investoren und Gesellschaftern steigt nach Informationen des deutschen Magazin «Spiegel» der Groll gegen den Tiroler Signa-Gründer René Benko. Erste Geldgeber würden Strafanzeigen gegen den Milliardär erwägen.

Es sei «nicht verständlich, was passiert ist», sagte demnach ein Investor. Man sehe «Zeichen für eine Insolvenzverschleppung», denn die Probleme hätten sich bereits im Sommer abgezeichnet. Von Benko gab es gegenüber dem Nachrichtenmagazin keinen Kommentar.

Signa
Das Signa-Logo am Firmensitz in Wien, aufgenommen am Mittwoch, 29. November 2023. - keystone

Laut «Spiegel» droht auch jenen Gesellschaftern Ungemach, die zuletzt Immobilien von Benko erworben haben. Schlittern in Folge der Holding-Insolvenz auch die Immobilientöchter Signa Prime und Signa Development in die Insolvenz und mit ihr Unterfirmen, mit denen Verkaufsdeals geschlossen wurden, könnten Insolvenzverwalter solche Verkäufe möglicherweise rückabwickeln. «Dann sind die Käufer ihr Geld los, aber die Immobilien müssen sie wieder hergeben», heisst es demnach aus Benkos Umfeld. Sie müssten sich dann wie andere Gläubiger auch ihr Geld aus der Insolvenzmasse wiederholen.

Das Magazin verweist in diesem Zusammenhang auf den milliardenschweren Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der der Signa Development das Berliner Hochhausprojekt BEAM abgekauft hat.

Die RAG Stiftung, die sich um die Abwicklung des deutschen Steinkohlebergbaus kümmern soll und wie Kühne ein Gesellschafter der Signa Prime ist, hat gerade noch von einer Prime-Tochter ein Viertel der Prunk-Shoppingmeile «Goldenes Quartier» in der Wiener Innenstadt übernommen.

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