Skandal um Konto von Nigel Farage kostet nächsten Banker den Job

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Dem britischen Rechtspopulisten Nigel Farage wurde aus mutmasslich unrechtmässigen Gründen ein Konto geschlossen. Nun rollen die Köpfe von Top-Bankern.

Nigel Farage Porträt
20230727_Das Konto von Nigel Farage war unter Vorwänden geschlossen worden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Konto des britischen Politikers Nigel Farage wurde aufgrund seiner Person geschlossen.
  • Der Vorfall hat Protest und einen Skandal ausgelöst.
  • Nun reichte bereits der zweite Top-Banker deswegen seinen Rücktritt ein.

Dass dem Politiker Nigel Farage aufgrund seiner Ansichten das Konto geschlossen wurde, kostet den nächsten Topbanker in Grossbritannien seinen Posten. Der Chef der Luxusbank Coutts, Peter Flavel, werde mit sofortiger Wirkung zurücktreten. Dies teilte die NatWest Group am Donnerstag mit, zu der auch Coutts gehört.

Bankenchefin nahm ihren Hut

Zuvor hatte bereits NatWest-Chefin Alison Rose wegen des Skandals ihren Job aufgegeben. «Wir sind beim Umgang mit dem Fall von Mr. Farage den hohen Standards der Bank in Sachen Kundenbetreuung nicht gerecht geworden», sagte Flavel einer Mitteilung zufolge zur Begründung.

NatWest CEO Alison Rose
Auch NatWest-CEO Alison Rose verliess das Unternehmen. - keystone

Rose hatte ihren Posten wegen eines Bruchs von Vertraulichkeit verloren. Sie hatte mit einem BBC-Reporter über die Gründe für die Schliessung des Kontos von Farage gesprochen. Zudem hatte sie dabei den Eindruck erweckt, die Schliessung sei rein aus finanziellen Gründen erfolgt. Angeblich, weil Farage nicht mehr genügend Einlagen bei der Luxusbank hatte.

Rechtspopulist als Kunde unerwünscht

Farage hatte die Herausgabe interner Bank-Dokumente erzwungen. Damit hatte er in der letzten Woche nachweisen können, dass die Gründe für die Kontoschliessung nicht allein finanziell waren. So ging hervor, dass sich das Geldhaus Sorgen machte um seine Reputation mit dem Rechtspopulisten Farage als Kunden.

Farage beklagte sich über politische Diskriminierung und machte geltend, er habe Schwierigkeiten, überhaupt ein Konto zu bekommen. Er erhielt Rückendeckung von der Regierung. Selbst Premierminister Rishi Sunak äusserte sich in der Angelegenheit und kündigte an, die Regeln für Kontoschliessungen zu verschärfen.

Bei den Rücktritten dürfte nach Ansicht britischer Kommentatoren auch Druck aus der Downing Street eine Rolle gespielt haben. Die Regierung ist seit der Finanzkrise von 2008 grösster Anteilseigener der NatWest-Gruppe und Sunak steht politisch von rechts unter Druck.

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Kommentare

User #4608 (nicht angemeldet)

Und wohin gehen all diese betrueger straffrei hin?

User #4709 (nicht angemeldet)

Bei uns wäre so etwas unmöglich. Der Sumpf ist wohl tiefer. Hihihi.

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