So brutal gingen Autofahrer auf Klimakleber in Berlin los
Mit einer gross angelegten Protestaktion legen Klimaaktivisten den Berliner Verkehr lahm. Einige Autofahrer reagieren wütend – und werden handgreiflich.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaaktivisten blockieren am Montag in Berlin zahlreiche Strassen.
- Der Verkehr kommt vielerorts zum Erliegen – einige Autofahrer reagieren mit Gewalt.
- Das Deutsche Rote Kreuz appelliert an die Mitglieder der Protestbewegung.
An insgesamt 30 verschiedenen Stellen blockieren Klimaaktivisten am gestrigen Montagmorgen die Berliner Strassen. Einige von ihnen kleben sich auf dem Asphalt fest. Der Verkehr kommt vielerorts zum Erliegen, die Polizei rückt mit einem Grossaufgebot aus.
Einigen Autofahrern stossen die Protestaktionen sauer auf. Im Verlaufe des Montags kursieren im Netz zahlreiche Videos von Passanten, die sich über die Aktivisten echauffieren. Einige von ihnen werden sogar handgreiflich.
Autofahrer reagieren mit Gewalt
So zerrt ein Mann gleich mehrere Menschen gewaltsam von der Strasse. Er zieht sie dabei an den Haaren vom Asphalt weg.
Ein anderer greift einen Aktivisten an, weil dieser ihn vermeintlich gefilmt haben soll. Die Polizei schreitet ein – und schubst den Passanten, der mit seinem Hund unterwegs ist, zu Boden.
Ein Redakteur vom «Spiegel» ist vor Ort und nimmt die Ereignisse wahr. Er schildert: «Es gibt da schon eine sehr aufgeladene Stimmung, die dann aber meistens endet, sobald die Polizei eintrifft.»
Rotes Kreuz mit Appell an Klimakleber
Bis zu 800 Menschen nehmen an der Protestaktion am Montag teil. Heikel: Von der Blockade sind unter anderem auch Rettungswagen betroffen.
So berichtet beispielsweise die Berliner Feuerwehr, dass insgesamt 15 Einsatzfahrzeuge gestört wurden. Sieben davon seien auf dem Weg zu einem Notfall gewesen.
Ein Pressesprecher der Feuerwehr sagt gegenüber «Focus»: «Wenn man den Beruf gelernt hat, will man schnell zu einem Einsatz. Im Einzelfall geht es um Minuten, natürlich ist man dann frustriert.»
Das Deutsche Rote Kreuz reagiert ebenso auf die Protestaktion – und richtet einen Appell an die Aktivisten: «Bei Rettungseinsätzen zählt jede Minute. Überlegen Sie sich genau, was Sie da tun. Gefährden Sie keine Menschenleben oder die Gesundheit von Leuten, die dringend ärztliche Hilfe benötigen.»