So wenige Verkehrstote in Frankreich wie noch nie
In Frankreich ist die Zahl der Verkehrstoten 2018 auf ein historisches Tief gesunken. Liegt es am neuen Tempolimit auf Landstrassen?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Verkehrstoten in Frankreich ist auf knapp 3300 gesunken – ein neuer Rekord.
- Das neue Tempolimit, das 2018 eingeführt wurde, könnte der Grund dafür sein.
Die Zahl der Todesopfer auf Frankreichs Strassen ist auf ein historisches Tief gesunken. Mit 3259 Verkehrstoten im Jahr 2018 habe es noch nie so wenige Todesfälle gegeben. Es seien 189 weniger als im Jahr 2017, sagte Premierminister Édouard Philippe heute Montag in der Gemeinde Coubert.
Auch die Zahl der Unfälle insgesamt und die der Verletzten seien rückläufig. «Die Massnahmen die im vergangenen Jahr eingeführt wurden – das Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde und andere – spielen eine Rolle bei diesem Rückgang», sagte Philippe.
Frankreich hatte im Sommer 2018 ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde auf Landstrassen eingeführt. Dagegen protestierten viele Franzosen heftig. Zuvor galt eine Obergrenze von 90 Stundenkilometern.
Auch zahlreiche «Gelbwesten» haben sich bei ihren Demonstrationen dagegen ausgesprochen. Der Ärger über die Gesetzesänderung wird von vielen als Vorreiter für die «Gelbwesten»-Krise angesehen.
«Wir sind gemeinsam in der Lage, die Zahl der Verkehrstoten, die Zahl der Unfälle und die Schwere der Unfälle auf französischen Strassen zu reduzieren», sagte Philippe. «Die Strassensterblichkeit war bereits ein Jahr vor Inkrafttreten der 80-Stundenkilometer-Regelung weitgehend rückläufig», erklärte hingegen der Automobilclub «40 millions d'automobilistes» nach Angaben von France Info.
Zuvor hielt das Jahr 2013 mit 3268 Toten den Niedrigrekord. In den folgenden drei Jahren war die Zahl der Toten wieder gestiegen und schliesslich 2017 leicht gefallen. Nicht eingerechnet in das Ergebnis von 2018 sind die Todesopfer in den französischen Überseegebieten - die Zahl liegt nach Angaben von AFP bei 244.
