Söder erneut zum bayerischen Ministerpräsidenten gewählt
Der Chef der deutschen Partei CSU Markus Söder ist erneut in das Amt des Ministerpräsidenten Bayerns gewählt worden.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ist am Dienstag für eine weitere Amtszeit wiedergewählt worden. Im Landtag des süddeutschen Bundeslandes erhielt der CSU-Chef in geheimer Abstimmung mit 120 Ja-Stimmen die notwendige Mehrheit. Es gab 76 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
Söders Christsoziale hatten die Landtagswahl am 8. Oktober klar gewonnen, wenn auch mit einem für bayerische Verhältnisse historisch schwachen Ergebnis von 37,0 Prozent.
Freie Wähler haben ein Ministerium mehr
In der vorigen Woche erneuerten CSU und Freie Wähler (FW) ihr nach der Wahl 2018 geschlossenes Bündnis. In der neuen Koalition erhalten die konservativen Freien Wähler nach ihrem starken Abschneiden (15,8 Prozent) vier statt bisher drei Ministerien.
Der 56-jährige Söder führt die Regierung des wirtschaftsstarken Freistaats seit März 2018. Im immer noch mehrheitlich katholischen Bayern ist der Nürnberger ein Vertreter der evangelischen Minderheit aus dem Landesteil Franken. Söder ist einer der bekanntesten deutschen Politiker und hatte sich 2021 letztlich erfolglos um die christdemokratische Kanzlerkandidatur beworben.
Eine Partei nur für Bayern
Söders CSU (Christlich-Soziale Union) ist die bayerische Schwesterpartei der CDU (Christlich Demokratische Union Deutschlands). Die CSU tritt nur in Bayern an, die CDU in den übrigen 15 deutschen Bundesländern. Im Bundestag in Berlin bilden beide Parteien eine gemeinsame Fraktion.
Söders Wahl war am Dienstag der einzige Tagesordnungspunkt auf der Sitzung im Maximilianeum im München. Die Regierungsbildung ist damit in Bayern aber noch nicht abgeschlossen. In der kommenden Woche, am 8. November, soll im Landtag das neue Kabinett vereidigt werden. Wer für die CSU einzieht, wurde bisher nicht offiziell verkündet.
Die Freien Wähler hatten ihrerseits bereits am vergangenen Donnerstag nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages mitgeteilt, dass neben Parteichef Hubert Aiwanger (Wirtschaft), Thorsten Glauber (Umwelt) auch Anna Stolz (Kultus) und Fabian Mehring (Digitales) einen Ministerposten erhalten werden. Tobias Gotthard soll neuer Wirtschaftsstaatssekretär werden.