Solingen (D): Verletzte in sind nach Attentat ausser Lebensgefahr
In Solingen (D) sind bei einem Angriff drei Menschen getötet worden. Die weiteren acht Verletzten sind ausser Lebensgefahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitagabend kam es in Solingen (D) zu einer Messerattacke.
- Dabei starben drei Menschen. Acht weitere wurden verletzt.
- Die Verletzten befinden sich inzwischen ausser Lebensgefahr.
Alle verletzten Personen nach dem Angriff in Solingen (D) sind ausser Lebensgefahr. «Alle vier noch stationär behandelten Patienten sind über den Berg.» Das sagte der ärztliche Direktor des Städtischen Klinikums, Thomas Standl, gegenüber dem TV-Sender «Welt».
Weiter sagte Standl: «Ich komme gerade von der Visite auf der operativen Intensivstation. Wo zwei Patienten – einer davon auch bis vor kurzem – noch beatmet wurde.» Auch dieser Patient muss inzwischen nicht mehr beatmet werden.
Weitere Verletzte seien am Freitagabend in Spitäler nach Wuppertal und Remscheid gebracht worden.
Zwei der in Solingen behandelten Patienten hätten grosses Glück gehabt, sie hätten nicht auf die Intensivstation gemusst. Eines der beiden anderen Opfer habe hingegen über Stunden beatmet werden müssen, sagte Standl. Der Patient habe sich aber schnell stabilisiert und bei der Visite am Sonntagmorgen schon Rede und Antwort stehen können.
Psychische Folgen noch nicht abzusehen
«Der Patient hat mir ganz eindrucksvoll geschildert, dass er eigentlich gar keinen Schmerz verspürte. Sondern sich nach einer Frau gebückt hat, die aus dem Hals blutete. Und dann irgendwas wie einen dumpfen Schlag am Rücken verspürte», schilderte Standl.
Das sei aber offensichtlich ein tiefer Messerstich in eine grosse Vene des Brustkorbs gewesen, der ihn lebensgefährlich verletzt habe. In solchen Moment schütteten Menschen so viel Adrenalin aus, dass sie unter Umständen weder Schmerz und noch Todesangst verspürten.
Wenn nicht unvorhergesehene Zwischenfälle wie Wundinfektionen hinzukommen, seien die körperlichen Folgen der Tat überschaubar: «Alle vier Patienten haben sehr gute Chancen wieder vollständig zu genesen», sagte der ärztliche Direktor. Die psychischen Folgen seien hingegen noch nicht absehbar. Professionelle Seelsorger und Psychologen für nicht-religiöse Patienten hätten noch in der Nacht auch auf der Intensivstation zur Verfügung gestanden.
Drei Menschen waren am Freitagabend bei der Messerattacke getötet worden.
Am Freitagabend hatte ein Mann auf einem Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt Solingen – dem «Festival der Vielfalt» – offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschliessend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik.
Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz IS reklamierte die Tat für sich. Eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bislang aber nicht.