Sorgen vor möglichem Cholera-Ausbruch in Libyen
Nach der Überschwemmung fürchtet sich Libyen vor einem Cholera-Ausbruch. Dutzende Kinder sind wegen verschmutztem Wasser bereits erkrankt.
Das Wichtigste in Kürze
- Libyen fürchtet sich nach der Flut-Katastrophe vor Cholera.
- Das Grundwasser sei durch Leichen, Kadaver, Müll und chemische Substanzen verschmutzt.
- Dutzende Kinder sind laut Berichten deswegen bereits erkrankt.
In Libyen gibt es nach den schweren Überschwemmungen Befürchtungen vor einem möglichen Ausbruch der Magen-Darm-Krankheit Cholera.
Das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Tripolis im Westen des Landes warnte laut der Zeitung «Arab News» vor einer Infektion mit den gefährlichen Bakterien. In der schwer betroffenen Küstenstadt Darna im Osten Libyens sei Grundwasser durch Leichen, Tierkadaver, Müll und chemische Substanzen verschmutzt worden. «Wir bitten die Menschen dringend, sich den Brunnen in Darna nicht zu nähern», wurde Gesundheitsminister Ibrahim Al-Arabi zitiert.
Das Bürgerkriegsland ist faktisch gespalten, neben der Regierung in Tripolis gibt es eine zweite im Osten des Landes. Die beiden Lager sind verfeindet und geben teils widersprüchliche Informationen zur Katastrophenlage in dem nordafrikanischen Staat heraus.
Dutzende Kinder durch verschmutztes Wasser erkrankt
Vorrang bei den Hilfseinsätzen in Libyen hätten jetzt «Unterkünfte, Nahrung und wichtige medizinische Grundversorgung wegen der Sorge vor Cholera und der Sorge um den Mangel an sauberem Wasser», sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths in Genf.
Laut Medienberichten sind bereits Dutzende Kinder in Darna durch verschmutztes Wasser erkrankt. «Wir versuchen, eine zweite Katastrophe dort zu vermeiden. Es ist von entscheidender Bedeutung, eine Gesundheitskrise zu verhindern, Unterkünfte, sauberes Wasser und Nahrungsmittel bereitzustellen», sagte Jens Laerke, ein Sprecher des Büros der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe, dem Sender BBC.