Unwetter: Libyen-Arzt bricht während TV-Interview in Tränen aus
Nach dem heftigen Unwetter geht man in der libyschen Stadt Derna von bis zu 20'000 Toten aus. Die Suche nach Überlebenden läuft – die Nerven liegen blank.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein heftiges Unwetter fordert in Libyen tausende Todesopfer.
- Rettungskräfte gelangen bei der Suche nach Überlebenden an ihre Grenzen.
- In einem TV-Interview bricht ein Arzt kurzerhand in Tränen aus.
Sturm «Daniel» richtet in Libyen verheerenden Schaden an. Besonders hart trifft es die Hafenstadt Derna.
Dort werden beim Unwetter ganze Viertel weggespült. Der Bürgermeister des Orts geht mittlerweile von 18'000 bis 20'000 Todesopfern aus.
Nach dem Bruch zweier Dämme versinken die Strassen in meterhohem Schlamm. Rettungsteams suchen weiterhin unermüdlich nach Überlebenden. Die Hoffnung schwindet allerdings langsam, vielerorts liegen die Nerven blank.
Arzt bricht nach Unwetter in Tränen aus
Wie dramatisch die Situation ist, zeigt ein TV-Interview mit einem libyschen Arzt. Vom Reporter eines Fernsehsenders wird er nach der Anzahl Opfer gefragt – und bricht in der Folge in Tränen aus.
«Unsere Familien und Brüder, die Opferzahlen sind hoch», erklärt der Doktor vor laufender Kamera. «Wie hoch? Geben Sie uns bitte eine Zahl», entgegnet der Reporter. Schliesslich dreht sich der Arzt schluchzend ab.
Ein Kollege nimmt ihn in den Arm und tröstet ihn. Nach einer kurzen Unterbrechung kehrt er vor das Mikrofon zurück.
«Sind es schon 10'000 Opfer?», fragt der Journalist erneut. Daraufhin schüttelt der Arzt lediglich seinen Kopf und meint: «Mehr, mehr.»
Viele Gebiete in Libyen sind nach der Katastrophe von der Aussenwelt abgeschnitten. Neben Derna sind unter anderem auch die Städte Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen. Die Vereinten Nationen und diverse Länder, darunter die Schweiz, haben ihre Hilfe angeboten.