Spanien bietet Hafen für Flüchtlingschiff «Open Arms»

Nach zweieinhalb Wochen auf See bietet Spanien dem Flüchtlingsschiff «Open Arms» endlich einen Hafen an.

Seenotrettung im Mittelmeer
Ein Schiff der Guardia di Financa und der Guardia Costeria, der italienischen Küstenwache, legen an das Schiff «Open Arms» an. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Wochen auf See kann die «Open Arms» offenbar anlegen.
  • Spanien bietet dem Schiff einen Hafen an.

Im Drama um das Flüchtlingsschiff «Open Arms» zeichnet sich nach zweieinhalb Wochen eine Lösung ab. Das von Italien abgewiesene Flüchtlings-Rettungsschiff «Open Arms» darf in einen spanischen Hafen einlaufen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez habe angesichts der Notlage an Bord und der «unbegreiflichen» Haltung Italiens angeboten, dass das Schiff mit mehr als hundert Migranten an Bord im Hafen von Algeciras anlegen dürfe, teilte die Regierung in Madrid heute Sonntag mit.

«Ich habe veranlasst, dass der Hafen von Algeciras für den Empfang der #OpenArms aktiviert werden soll», twitterte Sánchez am Sonntag. «Spanien handelt immer in humanitären Notfällen.»

1800 Kilometer lange Fahrt

Jedoch würde die rund 1800 Kilometer lange Fahrt erneut mehrere Tage auf hoher See für die erschöpften Migranten bedeuten.

Die Lage auf der «Open Arms» sei so schlimm, dass mehrere Migranten ins Meer gesprungen seien, schrieb der Gründer der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, Oscar Camps, am Sonntag zu einem entsprechenden Video auf Twitter.

«Wir haben seit Tagen davor gewarnt, die Verzweiflung hat Grenzen. Sie springen ins Wasser und Helfer versuchen, sie aufzuhalten.»

Augenzeugen zufolge war die Situation an Bord zuletzt immer angespannter geworden. Einige Migranten hatten demnach bereits damit gedroht, Selbstmord zu begehen oder über Bord zu springen.

Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte am Samstag nach langem Streit 27 unbegleitete Minderjährige von der «Open Arms» an Land gehen lassen, 105 Erwachsene und zwei begleitete Minderjährige mussten aber an Bord bleiben. Seit Donnerstag liegt das Schiff in unmittelbarer Nähe von Lampedusa.

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